Sarkozy entgeht Prozess in Bettencourt-Affäre

Vor allem in seiner Partei beliebt wie zu Regierungszeiten, Nicolas Sarcozy. In der Bettencourt-Affäre muss er nicht vor Gericht.
Vor allem in seiner Partei beliebt wie zu Regierungszeiten, Nicolas Sarcozy. In der Bettencourt-Affäre muss er nicht vor Gericht.(c) REUTERS
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Frankreichs Ex-Präsident muss sich nicht vor Gericht den Vorwürfen illegaler Wahlfinanzierung stellen. Ein Stolperstein weniger auf dem Weg nach 2017.

Frankreichs konservativer Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy entgeht im Zusammenhang mit dem Vorwurf illegaler Wahlkampffinanzierung einem Prozess. Die Untersuchungsrichter im südfranzösischen Bordeaux ließen die Vorwürfe gegen Sarkozy in der sogenannten Bettencourt-Affäre fallen, wie am Montag aus informierten Kreisen verlautete.

Gegen Sarkozy war im März ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil der Verdacht bestand, er habe der L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegale Spenden aus der Tasche gezogen.

Kommt nun das Comeback?

Viele Anhänger seiner konservativen Partei UMP hoffen nun auf einen Wiedereinstieg Sarkozys in die Politik. Sarkozy könnte 2017 zur Präsidentenwahl antreten. Im Juli war der ehemalige Parteichef erstmals seit 2007 wieder bei einem Treffen des UMP-Vorstands erschienen - um die maroden Parteifinanzen zu klären. In Umfragen unter Parteimitglidern gaben 62 Prozent der UMP-Sympathisanten an, Sarkozy sei ihr Wunschkandidat für die Wahl 2017. Ein Ergebnis mit deutlichem Abstand zu parteiinterner Konkurrenz.

Doch noch ist für Sarkozy nicht alles ausgestanden. Die Justiz arbeitet noch an weiteren Fällen, in denen der Name des Ex-Präsidenten auftaucht. Da wären die angeblichen Wahlkampfspenden des libyschen Diktators Muammar al-Gaddaffi, ein U-Boog-Geschäft mit Pakistan, die Karachi-Affäre, eine umstrittene Entschädigungszahlung an den Geschäftsmann Bernard Tapie in der Höhe von 400 Millionen Euro oder die Affäre der vom Elysée-Palast in Auftrag gegebenen Umfragen. Mit dem Ende der Ermittlungen im Bettencourt-Verfahren ist für Sarkozy aber die brisanteste Akte geschlossen.

(APA/AFP)

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