Polizei alarmiert: Radikale Prediger kommen nach Wien

Polizei alarmiert Radikale Prediger
Polizei alarmiert Radikale Prediger(c) imago
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Die radikalislamischen Salafisten wollen bei einem Treffen am Samstag in Wien Spenden für Syrien sammeln.

Wien. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) widmet seine Aufmerksamkeit am Samstag einem Treffen radikalislamischer Salafisten, das in Wien stattfinden soll. Das Event, für das unter anderem auf YouTube geworben wird, soll den Veranstaltern zufolge dazu dienen, Spenden für Syrien zu sammeln. Das an sich wäre noch kein Problem, doch was die Behörden auf den Plan ruft, ist der Hintergrund der Veranstalter – und die Protagonisten, die dort auftreten sollen: Abu Abdullah, Abu Dujana, Izzuddin, Ebu Tejma und Shaikh Adem sind als Prediger bekannt, die mit radikalen Aussagen aufgefallen sind. Beteiligt ist auch das „Abu Z Projekt“, ein Portal, das Plakate mit islamistischen Inhalten veröffentlicht – unter anderem wird auf ihnen die Vielehe beworben.

Verbieten kann der Verfassungsschutz die Veranstaltung nicht – allerdings werde man eingreifen, sollte es zur Verherrlichung von Terrorismus kommen. Wo die Veranstaltung stattfinden wird, sollen die Angemeldeten am Freitag erfahren – ein Vorgehen, das auch bei den bisherigen Syrien-Benefizveranstaltungen im deutschsprachigen Raum üblich war. So trafen etwa vergangenen Donnerstag in Köln hunderte Salafisten in einem türkischen Kulturverein zusammen – auch dort war der deutsche Verfassungsschutz im Einsatz. Im Schweizer Winterthur fand Ende September ebenfalls eine Veranstaltung statt. Befürchtet wird, dass derartige Treffen auch dazu genutzt werden, um Nachwuchs für den Einsatz im syrischen Bürgerkrieg zu rekrutieren.

Der österreichische Verfassungsschutz kennt zwischen 30 und 40 Personen, die von hier aus nach Syrien gegangen sind, um im Bürgerkrieg gegen Präsident Assad zu kämpfen – der Alawit ist, von den Schiiten unterstützt wird und damit radikalen Islamisten als „innerer Feind des Islam“ gilt. Einige von ihnen sind auch bereits zurückgekehrt – und werden nun verstärkt überwacht. (eko/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2013)

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