Genfer Atomgespräche: Anstößiger Penis verhüllt

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Um die iranische Verhandlungsdelegation nicht zu vergrämen, wurde eine Marmorskulptur vor dem UN-Sitz in Genf hinter einem Vorhang verborgen.

In der Welt der Diplomatie gilt es, nicht nur auf politische, sondern auch auf ästhetische oder ethische Kriterien Rücksicht zu nehmen. Alkohol zu kredenzen ist vor muslimischen Gäste beispielsweise meist ein Tabu - zumindest offiziell. So haben die UN-Mitarbeiter in Genf vor den Atomgesprächen mit dem Iran ein heikles, weil störendes Detail aus dem Weg geräumt.Sie haben die Marmorskulptur samt sichtbarem Penis vor dem Eingang des Verhandlungssaals im Palast der Nationen verhüllt, wie die Zeitung "Tribune de Genève" enthüllte. Die Gastgeber trugen so den Gefühlen der iranischen Delegation Rechnung.

Die Schweizer Regierung als Ausrichter der Gespräche sagte lediglich, es sei ein "neutraler" Hintergrund geschaffen worden. Die britische Regierung schenkte das Relief "Die Erschaffung des Menschen" 1938 dem Völkerbund, der Vorgängerorganisation der Vereinten Nationen. Das überlebensgroße Kunstwerk des Bildhauers Eric Gill ist angelehnt an Michelangelos "Die Erschaffung Adams".

(APA/AFP/Red.)

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