Bericht: Iran lässt vier Christen auspeitschen

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Mit den Peitschenhieben sollen der Besitz von Satellitenschüsseln und das Wein-Trinken während einer Messe bestraft werden.

Vier iranische Christen sind zu 80 Peitschenhieben verurteilt worden. Sie sollen während einer Messe Wein getrunken und Satelliten-Radioantennen besessen haben. Die harte Bestrafung folgte einer von der Regierung angeordneten Razzia gegen sogenannte "Hauskirchen" - also Orte, an denen inoffizielle religiöse Zusammenkünfte von Christen stattfinden. Das berichtet die britische Zeitung "Independent" unter Berufung auf den Chef von "Christian Solidarity Worldwide" (CSW), Mervyn Thomas.

Demnach wurden die vier Männer bereits im Vorjahr während einer Messe kurz vor Weihnachten festgenommen. Ihre Namen wurden mit Behzad Taalipasand, Mehdi Reza Omidi, Mehdi Dadkakh und Amir Hatemi angegeben. Am 6. Oktober seien sie verurteilt und ihnen zehn Tage für eine Berufung dagegen eingeräumt worden.

"Effektive Kriminalisierung des Sakraments"

CSW-Chef Thomas sprach von einer "effektiven Kriminalisierung des christlichen Sakraments, bei dem das Abendmahl des Herrn geteilt" werde. Das Vorgehen der iranischen Behörden sei eine "inakzeptable Verletzung des Rechts einer freien und friedlichen Religionsausübung".

Laut einem neuen UN-Menschenrechtsbericht sollen auch unter dem neuen Präsidenten Hassan Rohani routinemäßig Nicht-Muslime wegen angeblicher Verletzung des Regeln des islamischen Gottesstaates bestraft werden. Der Verantwortliche des Berichts, Ahmed Shaheed, schrieb, mindestens 20 Christen seien seit Juli 2013 festgenommen worden. Seit 2010 seien es 300 gewesen. Vor allem die Rechte Angehöriger protestantischer Gruppen, bei denen sich oft um Konvertiten handle, würden verletzt.

Die iranischen Behörden hatten den Bericht Shaheeds energisch zurückgewiesen und ihn "voreingenommen, einseitig und politisch motiviert" genannt.

Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen etwa 370.000 Christen im Iran leben.

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