Minister fordert freien Facebook-Zugang für Iraner

Auch der iranische Religionsführer Ali Khamenei hat ein Facebook-Profil.
Auch der iranische Religionsführer Ali Khamenei hat ein Facebook-Profil.
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Der iranische Präsident twittert, der Außenminister postet auf Facebook. Nun sollen alle Iraner soziale Netzwerke nutzen dürfen - das fordert der Kulturminister.

Im Iran sind Twitter und Facebook verboten. Dabei zu sein, bedeutet eine Sünde zu begehen. Der iranische Kulturminister will das nun ändern und fordert einen freien Zugang der Iraner zu sozialen Netzwerken wie Facebook.

"Facebook ist ein soziales Netzwerk und deren Benutzung auch kein Verbrechen, daher besteht auch kein Grund, es weiterhin zu blockierten", sagte Ali Jannati am Freitag. Er selbst sei bei Facebook, fügte er laut der Nachrichtenagentur Fars hinzu.

Facebook und Twitter sind im Iran gefiltert und deren Nutzung verboten. Das islamische Establishment wertet diese Netzwerke als Spionageapparate der USA und eine Mitgliedschaft als Sünde. Dennoch nutzen schätzungsweise mehr als 20 Millionen Iraner die beiden Netzwerke. Um eine technische Blockade auszuhebeln, nutzen die Anwender einen Datentunnel (Virtual Private Network, VPN).

Präsident twittert schon

Seit der Wahl Hassan Rouhanis zum Präsidenten wird der freie Zugang zu den Netzwerken geprüft. Rouhani selbst twittert über einen Vertrauten, sein Außenminister Mohammed Dschawad Sarif postet regelmäßig auf Facebook. Ein Ende der Filterung beider Netzwerke wäre nicht nur ein innenpolitischer Erfolg für den gemäßigten Präsidenten, sondern auch der Beginn eines kulturellen Kurswechsels im Iran.

(Red.)

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