Tod von Hisbollah-Führer: Islamisten beschuldigen Israel

Wettert wortgewaltigt gegen Israel: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah
Wettert wortgewaltigt gegen Israel: Hisbollah-Chef Hassan NasrallahREUTERS
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Ein Führungsmitglied der Schiiten-Miliz ermordet. Israel weist den Vorwurf zurück, hinter der Tat zu stecken. Sie könnte auch von sunnitischen Extremisten aus dem Umfeld der syrischen Rebellen verübt worden sein.

Der Finger zeigte sofort auf Israel: Als die radikal-islamische libanesische Schitten-Miliz Hisbollah am Mittwoch den Tod ihres Führungsmitglieds Hassan Hawlo al-Lakiss meldete, hatte sie auch gleich einen Schuldigen parat: das südliche Nachbarland. Israel werde die "gesamte Verantwortung" für das Verbrechen tragen müssen. Es habe bereits mehrere vergebliche Mordversuche gegeben. Israel wies die Anschuldigungen umgehend zurück: "Wir haben mit diesem Zwischenfall nichts zu tun", hieß es aus dem Außenministerium in Jerusalem.

Al-Lakiss sei in der Nacht zu Mittwoch nahe seinem Haus in dem Ort Hadath östlich von Beirut ermordet worden, berichtete der Hisbollah-Sender Al-Manar.
 Aus der Organisation hieß es, al-Lakiss habe Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nahegestanden.

Auch sunnitische Extremisten als Täter denkbar

Eine Täterschaft Israels ist einerseits nicht ausgeschlossen, dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad wird unter anderem die Ermordung des Hisbollah-Militärachefs Imad Mughnyah im Februar 2008 durch eine Autobombe in der syrischen Hauptstadt Damaskus zugeschrieben (auch in israelischen Medienberichten übrigens).

Ebenso möglich ist freilich, dass die Tat vom Mittwoch auf sunnitische Extremisten aus dem Dunstkreis der syrischen Rebellen zurückgeht. Diese haben bereits mehrfach die Hisbollah ins Visier genommen, die im syrischen Bürgerkrieg an der Seite von Diktator Bashar al-Assad kämpft.

Hisbollah-Chef Nasrallah hatte in der Nacht zu Mittwoch eine Rede gehalten, in der er Saudiarabien für einen Anschlag auf die iranische Botschaft in Beirut verantwortlich machte, bei dem am 19. November 25 Menschen getötet worden waren. Nasrallah warf dem saudi-arabischen Geheimdienst vor, der wahre Drahtzieher des Anschlags zu sein, zu dem sich die syrische Rebellengruppe Abdullah-Assam-Brigaden bekannt hatte.

(APA/AFP)

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