Irans Ölminister traf OMV-Chef Roiss

Belagert: Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh in Wien
Belagert: Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh in WienAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Teheran bereitet sich intensiv auf eine Lockerung der Sanktionen vor. Ölminister Bijan Namdar nutzte einen Wien-Aufenthalt zur Geschäftsanbahnung.

Noch sind die Sanktionen gegen den Iran wegen des Atomstreits aufrecht. Doch Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh nützte am Donnerstag seinen Besuch bei der Opec in Wien, um Kontakte mit internationalen Ölkonzernen zu intensivieren. Neben vertretern von Shell und ENI traf der Minister auch mit OMV-Chef Gerhard Roiss zusammen. Teheran versucht derzeit, Wien als Drehscheibe für geschäftliche Kontakte zu nutzen.

Und auch österreichische Firmen strecken ihre Fühler zusehends in Richtung Iran aus. Angesichts der Lockerung einiger Sanktionen reise am Wochenende eine Delegation in das Land, wie die Wirtschaftskammer am Mittwoch bestätigt hatte. Mit dabei seien Vertreter von insgesamt rund zehn österreichischen Firmen.

Wie die "Presse" berichtete führt Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer die Delegation an. An Bord sind Vertreter von Plasser&Theurer, Voest Schienen, Doka, ILF, Doppelmayr, AVL List und anderen Firmen, die ihr Geld mit Infrastrukturprojekten verdienen. Anders als im Öl- und Bankensektor sind die meisten Industriedeals nicht durch UN-Sanktionen untersagt.

Banken hielten sich vom Iran fern

Der Seilbahnbauer Doppelmayr bestätigte die Teilnahme lokaler Firmenvertreter an dem Treffen. Das Unternehmen hat bislang neun Anlagen in dem Land gebaut, die letzten beiden im Jahr 2010. Weil es sich dabei um touristische Gondelprojekte gehandelt habe, waren sie nicht von den Sanktionen betroffen, wie ein Sprecher sagte. Auch AVL bestätigte die Teilnahme eines Vertreters.

Österreich unterhält seit Jahrzehnten enge Wirtschaftsbeziehungen zu dem Land. Obwohl viele Produkte, die österreichische Firmen dorthin liefern, nicht direkt von den Sanktionen betroffen waren, ging der Handel zurück - auch weil internationale Banken keine Geschäfte mehr mit dem Iran machen wollten und so die Bezahlung schwierig war.

Hintergrund der sich intensivierenden wirtschaftlichen Kontakte ist eine Entspannung im jahrelangen Atomstreit mit dem Land. Der Iran erklärte sich bereit, Teile seines umstrittenen Atomprogramms auszusetzen und intensivere Kontrollen seitens der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zuzulassen. Im Gegenzug sollen einige Sanktionen ausgesetz werden.

(Red./APA/Reuters)

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