Deutsche Koalition: Schwarz-rotes Personaltableau steht

Deutsche Koalition: Schwarz-rotes Personaltableau steht
Deutsche Koalition: Schwarz-rotes Personaltableau stehtImago (Christian Thiel)
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Die große Koalition kommt auch in Deutschland. Mit dabei sind fünf Ministern der CDU, drei von der CSU und sechs der SPD.

Das CDU-Präsidium hat der Liste der christdemokratischen Minister in der Großen Koalition in Deutschland zugestimmt. Das teilte die Parteivorsitzende Angela Merkel am Sonntagabend in Berlin mit. Die CDU stellt neben der Kanzlerin Merkel den Kanzleramtsminister und besetzt fünf Ministerien.

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wechselt als erste Frau in Deutschland ins Verteidigungsministerium. Verteidigungsminister Thomas de Maiziere kehrt auf den Posten des Innenministers zurück. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe wird Gesundheitsminister, Johanna Wanka (CDU) bleibt Bildungsministerin und Wolfgang Schäuble (CDU) Finanzminister.

Nachfolger des scheidenden Kanzleramtschefs Ronald Pofalla wird Umweltminister Peter Altmaier (beide CDU). Neuer CDU-Generalsekretär soll der 39-jährige hessische Bundestagsabgeordnete Peter Tauber werden.

Seehofer bestätigt CSU-Besetzung

Der deutsche CSU-Chef Horst Seehofer hat am Sonntag in München die Besetzung der drei von den Christsozialen geführten Ministerien bestätigt. Der bisherige CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wird demnach Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, der bisherige Innenminister Hans-Peter Friedrich wird Bundeslandwirtschaftsminister und der bisherige Verbraucher-Staatssekretär Gerd Müller Entwicklungshilfeminister. Zuvor informierte Seehofer den Parteivorstand über diese Personalentscheidungen.

Damit scheidet der bisherige Verkehrsminister Peter Ramsauer aus dem Kabinett aus. Ursprünglich war erwartet worden, dass Ramsauer in der Bundesregierung bleiben kann. Wie Seehofer weiter mitteilte, wird Andreas Scheuer neuer CSU-Generalsekretär. Scheuer sei einstimmig vom Vorstand gewählt worden. Der 39-Jährige war bisher Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Kabinett ist älter und weiblicher

Das neue Bundeskabinett in Deutschland wird damit älter sein als das von 2009. Damals hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre 15 Minister ein Durchschnittsalter von 51,4 Jahren, jetzt sind es 53,9 Jahre. Ältester Minister ist der für Finanzen zuständige Wolfgang Schäuble (CDU) mit 71 Jahren.

Das einzige Kabinettsmitglied unter 40 ist Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) mit 39 Jahren. Die Zahl der Frauen im 16-köpfigen Kabinett ist im Vergleich zu 2009 von fünf auf sechs gestiegen - jeweils drei gehören CDU und SPD an. Die CSU schickt drei Männer ins Kabinett.

(APA/dpa/AFP)

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