Israelische Luftwaffe greift Ziele im Gazastreifen an

Israelische Luftwaffe greift Ziele im Gazastreifen an
Israelische Luftwaffe greift Ziele im Gazastreifen an Reuters
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In den vergangenen Tagen hatten sich die gewaltsamen Zwischenfälle im Grenzgebiet gehäuft. Kurz vor dem Angriff war ein israelischer Zivilist durch Schüsse aus dem Gazastreifen getötet worden.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Israeli hat die israelische Luftwaffe am Dienstag mehrere Ziele im von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen angegriffen. Nach ersten Angaben palästinensischer Ärzte wurden dabei ein vierjähriges Mädchen getötet und vier weitere Palästinenser verletzt. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv bestätigte, man habe im Gazastreifen angegriffen.

Das vierjährige Mädchen und drei Mitglieder seiner Familie seien verletzt worden, hieß es vonseiten palästinensischer Ärzte. Ein weiterer Palästinenser sei ebenfalls verletzt worden. Die Luftangriffe richteten sich nach palästinensischen Angaben gegen Trainingszentren der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation in Chan Junis. Augenzeugen berichteten von mindestens zwölf Angriffen. Aus Furcht vor weiteren Bombardements räumte die Hamas die meisten ihrer Einrichtungen.

Kurz vor den Angriffen hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass ein israelischer Zivilist durch Schüsse aus dem Gazastreifen getötet worden sei. Ein Heckenschütze aus dem Gazastreifen habe auf den Mann geschossen, als dieser Reparaturarbeiten an der Sperranlage zwischen Israel und dem Gazastreifen ausführte. Die radikale Palästinensergruppe Volkswiderstandskomitees bekannte sich zu dem Anschlag, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete dagegen, bisher hätte sich niemand zu dem Angriff bekannt.

Netanjahu: "Sehr schwerwiegenden Vorfall"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der sich während des Anschlags in dem nahe gelegenen Grenzort Sderot aufhielt, sprach von einem "sehr schwerwiegenden Vorfall". Israel werde "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen" und hart reagieren.

"Es hat zuletzt mehr Anschlagversuche gegeben", sagte Netanyahu zuvor nach Angaben der Nachrichtenseite "ynet". "Stehen wir vor einem neuen Palästinenseraufstand?" Israel werde mit aller Härte gegen jeden Angreifer vorgehen, "damit jeder, der uns attackieren will, es sich vorher zweimal überlegt".

Zwischenfälle im Grenzgebiet

In den vergangenen Tagen hatten sich die gewaltsamen Zwischenfälle an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen gehäuft. Am Montagabend und am Samstag wurden zwei Palästinenser durch Schüsse von israelischer Seite verletzt, am Freitag wurde ein Palästinenser im Norden des Gazastreifens erschossen.

Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) teilte mit, der Mann sei tödlich getroffen worden, als er in der Nähe der Grenze Baumaterial sammelte. Die israelische Armee erklärte, Soldaten hätten geschossen, nachdem von palästinensischer Seite mehrfach versucht worden sei, Sprengsätze an der Grenze zu deponieren.

(APA/AFP/dpa)

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