US-Präsident Obama hielt in einem Interview den Konsum von Marihuana für nicht gefährlicher als Alkohol. Washington korrigiert.
US-Präsident Barack Obama setzt sich weiterhin nicht für die Legalisierung von Marihuana durch das amerikanische Bundesgesetz ein. Das stellte das Weiße Haus am Mittwoch klar. Grund für die deutliche Stellungnahme war ein Interview Obamas, in dem er erklärt hatte, das Rauschmittel sei nicht gefährlicher als Alkohol. Der Präsident verlange aber, dass das Marihuana-Verbot von den Bundesbehörden auf faire Weise durchgesetzt werde, sagte sein Sprecher Jay Carney. Bereits jetzt lässt seine Regierung einzelne Bundesstaaten gewähren, die Marihuana freigeben.
Obamas Aussage hatte Kritik bei Anti-Drogen-Verfechtern ausgelöst. Sie werfen ihm vor, Studien über schädliche Wirkungen von Marihuana zu missachten. Carney betonte, dass Obama das "Pot-Rauchen" bereits als Untugend bezeichnet hatte. Er strebe kein Ende des Verbotes im Bundesgesetz an.
Es dürfe aber bei der Ahndung nicht passieren, dass "Kinder der Mittelschicht nicht fürs Pot-Rauchen eingesperrt werden, aber arme Kinder schon", sagte Carney. Obama hatte in dem Interview des Magazins "The New Yorker" als Beispiel Afroamerikaner und Latinos genannt, die öfter arm seien. In den US-Staaten Colorado und Washington könne eine solche unfaire Situation jetzt durch die dortige lokale Legalisierung von Marihuana vermieden werden.
(APA/dpa)