Philippinische Rebellen stimmten Entwaffnung zu

Die philippinische Chef-Verhandlerin Miriam Coronel Ferer beim abschließenden Shake-hands mit dem vertreter der Muslime, Mohagher Iqbal.
Die philippinische Chef-Verhandlerin Miriam Coronel Ferer beim abschließenden Shake-hands mit dem vertreter der Muslime, Mohagher Iqbal.(c) REUTERS/Samsul Said
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Die muslimischen Separatisten erfüllen den letzten von vier Rahmenpunkten des Friedensabkommens.

Die größte muslimische Separatistengruppe der Philippinen hat nach jahrzehntelangem Konflikt ihrer Entwaffnung zugestimmt. Die Verhandlungen seien abgeschlossen, in der kommenden Woche könnte bereits ein förmliches Abkommen mit den Rebellen der Moro-Islamischen Befreiungsfront (MILF) unterzeichnet werden.

Regierungsunterhändlerin Miriam Coronel-Ferrer sagte, mit den Verhandlungen in Kuala Lumpur sei ein "Prozess abgeschlossen". MILF-Sprecher Mohagher Iqbal sagte, das Abkommen könne "sehr bald" unterzeichnet werden.

Mit der Übereinkunft zur "Normalisierung" erfüllen die MILF den letzten von vier Rahmenpunkten, die in einem vorläufigen Friedensabkommen zwischen ihnen und der Regierung im Oktober 2012 festgelegt worden waren. Ein umfassendes Friedensabkommen werde bald in Manila unterzeichnet, sagte der Sprecher des philippinischen Präsidenten, Edwin Lacierda, am malaysischen Verhandlungsort Kuala Lumpur.

Abrüstung, aber wie?

Unklar war am Samstag, wie die Abrüstung der 12.000 MILF-Kämpfer bewerkstelligt werden soll. Die Entwaffnung galt als besonders schwieriger Punkt des Friedensplanes, viele der Rebellen wehrten sich bisher dagegen. Coronel-Ferrer sprach von einem "allmählichen Prozess" und sagte, eine unabhängige Kommission solle sich mit der Frage befassen.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gratulierte den Konfliktparteien zum Abschluss der Vereinbarung. "Es ist ein wahrhaft historischer Moment, der die Verpflichtung der Parteien zu einem lang anhaltenden Frieden auf der philippinischen Insel Mindanao belegt", teilte sie in Brüssel mit. Die EU werde als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und als Mitglied einer internationalen Beobachtergruppe die Umsetzung der Vereinbarungen unterstützen.

Recht auf Heimat und Regierung

Mit dem Abkommen werden die Identität der Muslime in den überwiegend katholischen Philippinen sowie ihr Recht auf eine Heimat und eine eigene Regierung anerkannt. Bis 2016 soll auf einem Teil der Insel Mindanao eine autonome Region mit dem Namen Bangsamoro oder "muslimische Nation" entstehen.

Der philippinische Präsident Benigno Aquino wollte auf jeden Fall ein Friedensabkommen mit der MILF erreichen, bevor er 2016 aus dem Amt scheidet.

(APA/dpa)

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