Republikaner rastet aus: "Ich breche dich in zwei Hälften"

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Der US-Kongressabgeordnete Michael Grimm droht einem TV-Reporter vor laufender Kamera, ihn von einem Balkon im Kapitol zu werfen.

Der Jänner 2014 war für den republikanischen US-Abgeordneten Michael Grimm ein Desaster. Das FBI hat seine Vertraute Diana K. Durand festgenommen. Sie soll 2010 insgesamt 10.000 Dollar an illegalen Geldern für Grimms Wahlkampagne aufgestellt haben. Und auch gegen den Republikaner selbst laufen längst Ermittlungen wegen illegaler Geldbeschaffung über ausländische Gönner. In der Nacht auf Mittwoch zeigte der Mann aus Staten Island schließlich Nerven - und ließ sich zu einer beispiellosen Drohgebärde hinreißen. Vor laufender Kamera.

Als der junge Moderator Michael Scotto vom TV-Sender NY1 den Republikaner am Ende eines Interviews zur "state of the union"-Rede Barack Obamas auch zu Grimms Wahlkampfaffäre befragen wollte, lehnte dieser ab, was Scotto süffisant in seiner Abmoderation erwähnte. Dann drängte plötzlich wieder Grimm ins Bild. "Wenn du mir das noch einmal antust, dann werfe ich dich von diesem 'fucking' Balkon", flüsterte er dem Moderator auf dem Gang im Kapitol ins Ohr. Und auf Scottos Einwand, die Frage nach der Wahlkampffinanzierung sei doch berechtigt, rastete Grimm erst recht aus: "Du bist nicht Manns genug. Ich breche dich entzwei. Wie einen Buben." Als Grimm davonrauscht, steht dem Moderator die Angst ins Gesicht geschrieben.

"Ich war extrem verärgert"

Grimm, übrigens Veteran des ersten Irak-Kriegs und früherer FBI-Undercover-Agent, hat sich mittlerweile zu dem Ausraster geäußert: "Ich war extrem verärgert. Ich habe NY1 einen Gefallen getan, weil ich zuerst zu ihnen gekommen bin. Und es sollte nur um Obamas 'State of the Union'-Rede gehen." Weil er nicht die Zeit gehabt habe, über ein anderes Thema zu sprechen (seine Wahlkampffinanzierung) hätte der Moderator ihm einen billigen Seitenhieb verpasst. Das sei unprofessionell. Grimm: "Ich bin auch sicher nicht das letzte Kongressmitglied, das einen Reporter rügt."

Die Senderverantwortlichen von NY1 sehen das freilich anders: Grimms Auftritt sei verstörend gewesen. Es brauche eine Entschuldigung.

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(Red.)

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