Klitschko: "Bildet Bürgerwehren in jedem Hof"

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UKRAINE EU PROTEST APA/EPA/MAXIM SHIPENKOV
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Der Protest müsse vor die Gebietsverwaltungen getragen werden, fordert der Oppositionspolitiker. Staatschef Janukowitsch hat indes seine Arbeit wieder aufgenommen.

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat am Sonntag zum Aufbau von Bürgerwehren aufgerufen. „Bildet Bürgerwehren in jedem Hof, in jedem Bezirk, in jedem Haus", forderte Klitschko auf dem von rund 50.000 Demonstranten besetzten Unabhängigkeitsplatz in Kiew. „Alle demokratischen Kräfte müssen den Protest vor die Gebietsverwaltungen tragen", sagte der Ex-Boxweltmeister. Den Einsatz von Waffen erwähnte er dabei nicht.

Auch der frühere Innenminister Juri Luzenko von der oppositionellen Vaterlandspartei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko sprach sich für die Bildung von „Selbstverteidigungseinheiten" im ganzen Land auf. Diese seien „die beste Absicherung gegen ein Blutbad". „Nichts ist vorbei! Nichts ist verloren, aber nichts ist gewonnen", mahnte er die Regierungsgegner zum Durchhalten.

Janukowitsch nimmt Arbeit wieder auf

Die Präsidialkanzlei in Kiew gab unterdessen bekannt, dass der ukrainische Staatschef Viktor Janukowitsch nach seinem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt seine Arbeit wieder aufgenommen habe. „Nach Beendigung der notwendigen Behandlungen fühlt sich der Präsident gut, sein Gesundheitszustand ist zufriedenstellend", hieß es. Janukowitsch war am Donnerstag wegen Fiebers und einer Erkrankung der Atemwege in eine Klinik eingeliefert worden.

In der Ukraine protestieren seit November Regierungsgegner gegen den Präsidenten, dem sie eine Abkehr von der EU und eine Hinwendung zu Russland vorwerfen. Bei gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften wurden nach Angaben von Aktivisten fünf Menschen getötet. Mehrere Oppositionsaktivisten wurden verschleppt und zusammengeschlagen, die Leiche eines Oppositionellen war mit Folterspuren in einem Wald gefunden worden. Eine ukrainische NGO beziffert die Zahl der verschwundenen Aktivisten auf 33.

(APA/AFP/dpa)

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