Nach dem Bekanntwerden seiner Affäre ist der französische Präsident so unbeliebt wie noch nie: Seine Zustimmungsrate liegt nur noch bei 19 Prozent.
Die Zustimmungswerte des französischen Präsidenten Francois Hollande sind erstmals seit seiner Wahl zum Staatschef im Jahr 2012 unter 20 Prozent gefallen. In einer von der Zeitung "Le Figaro" veröffentlichten Umfrage kam Hollande auf lediglich 19 Prozent Zustimmung. Der Anteil der Franzosen, die kein Vertrauen in den sozialistischen Staatschef haben, stieg um zwei Prozentpunkte auf 78 Prozent, der kleine Rest ist unentschlossen.
Es war die erste größere Umfrage seit der Enthüllung der Liebesaffäre des Präsidenten mit der Schauspielerin Julie Gayet. Hollande ist seit Mai 2012 im Amt, seine Beliebtheitswerte befinden sich seitdem im Sinkflug. Seine Werte sind aber auch schlecht im Vergleich zu anderen französischen Präsidenten zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt. So kam Jacques Chirac 1997 immerhin noch auf 35 Prozent, Nicolas Sarkozy erreichte 2009 37 Prozent.
Kein Widerpart Angela Merkels
Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem aber gelang es Hollande bisher nicht, als Präsident Statur zu zeigen beziehungsweise zu entwickeln. Immer wieder kündigte er im vergangenen Jahr Reformvorhaben an, zug die Initiativen aber sofort wieder zurück, als sich in den jeweils betroffenen Bevölkerungsgruppen Protest regte. In der Europapolitik hatte er sich im Wahlkampf 2012 als großer Widerpart zu Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel präsentiert, doch davon ist wenig übrig.
Auch der international mit großer Zustimmung aufgenommene Einsatz in Mali, bei dem die französische Armee Anfang 2013 einen raschen Sieg gegen islamistische Milizen erringen konnte, die da halbe Land besetzt hatten, konnte seine Popularität nicht dauerhaft heben.
(APA/AFP)