AfD und FPÖ loben direkte Demokratie der Schweiz

Die Schweiz hat mit dem knappen
Die Schweiz hat mit dem knappen "Ja" bei der Volksabstimmung "Gegen Masseneinwanderung" die EU zu einer Reaktion gezwungen.(c) APA/EPA/PETER SCHNEIDER
  • Drucken

Die "Alternative für Deutschland" will ein neues Zuwanderungsrecht für Deutschland. Die FPÖ sieht auch in der Goldinitative ein Vorbild für Österreich.

Die Schweizer Volksabstimmung "Gegen Masseneinwanderung" hat bei den EU-kritischen Partein FPÖ und der "Alternative für Deutschland" (AfD) Zustimmung erhalten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Beide Parteien loben vor allem die direkte Demokratie der Schweiz. "Die Schweizer Abstimmung hat gezeigt, dass das Volk dies versteht - und wie viel Reformbedarf in diesem Thema auch bei uns steckt", erklärte die AfD in einer Aussendung.

Die Schweizer hatten sich am Sonntag in einer Volksabstimmung überraschend dafür ausgesprochen, die Zuwanderung aus der EU zu begrenzen. Mit 50,3 Prozent fiel die Zustimmung für die Initiative der national-konservativen Schweizer Volkspartei (SVP) "Gegen Masseneinwanderung" denkbar knapp aus.

Auch Goldinitiative als Vorbild

Erfreut über das Abstimmungsergebnis der Schweizer zeigt sich der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek. "Der gestrige Tag ist ein Sieg für die direkte Demokratie. Wir müssen ihn als genauso erfreuliches wie starkes Signal zur Selbstbestimmung annehmen. Österreichs Politik muss sich verschweizern", heißt es in einer Partei-Aussendung.

Mittelfristig würden sich auch die Forderungen der Schweizer Goldinitiative durchsetzen. "Gouverneur Ewald Nowotny darf nicht mehr länger über die Köpfe der Menschen agieren können. Und unser Gold muss im Inland gelagert werden", fordert Deimek eine Rückbesinnung auf die Möglichkeit zur währungspolitischen Selbstbestimmung. "Im Fall des Falles wollen wir souverän agieren können", fordert Deimek.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Swiss President and Foreign Minister Burkhalter reacts during a news conference in Bern
Europa

Zuwanderungslimit: Schweizer Präsident reist nach Berlin und Paris

Rund eine Woche nach dem Volksentscheid für begrenzte Zuwanderung hat die EU erste Verhandlungen ausgesetzt.
A poster against the ´mass immigration initiative´ of the Swiss People´s Party is seen at the main train station in Zurich
Außenpolitik

EU setzt Verhandlungen mit Schweiz aus

Nach der Initiative "Gegen Masseneinwanderung" und dem Nein zu einem Kroatien-Abkommen zieht die EU erste Konsequenzen.
Christoph Blocher
Europa

Schweiz: "Sind ein Frühwarnsystem für Fehlentwicklungen"

Der Initiator der Initiative zur Einwanderungsbeschränkung, SVP-Chef Blocher, droht der EU nun auch mit Einschränkung des Transitverkehrs.
Swiss People´s Party National Councillor Blocher speaks to delegates during their party meeting in Balsthal
Europa

Schweiz: Blocher überrascht von "milder Reaktion" der EU

Der SVP-Politiker hatte damit gerechnet, dass die EU sofort sämtliche Verträge kündigen würde. Bisher hat Brüssel aber nur damit gedroht, auch den Zuzug von Schweizern zu begrenzen.
USA NEW YORK STANDARD AND POORS
International

Nach Votum: Fitch warnt Schweiz vor Herabstufung

Eine Kontingentierung der Zuwanderung erhöhe Unsicherheiten des Schweizer Wirtschaftsplatzes, schreibt die Ratingagentur. Der größte makroökonomische Schaden würde jedoch durch eine Beschränkung des EU-Binnenmarkts entstehen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.