Libyen: Gestürzter Premier nach Deutschland geflüchtet

(c) Reuters (Ismail Zitouny)
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Ali Zeidan, dem am Dienstag das Misstrauen ausgesprochen wurde, ist via Malta nach Düsseldorf geflüchtet. In Libyen wird er per Haftbefehl gesucht.

Der gestürzte libysche Regierungschef Ali Zeidan hat sich in der Nacht auf Mittwoch nach Europa abgesetzt. Dies bestätigte der maltesische Ministerpräsident Joseph Muscat. Er sei am späten Dienstagabend in Malta eingetroffen und dann "in ein anderes europäisches Land" weitergereist, sagte Muscat. Dabei handelt es sich offenbar um Deutschland, wie der arabische Sender "al-Arabiya" berichtete: Zeidan sei in Düsseldorf gelandet.

Zeidan war am Dienstag vom Parlament per Misstrauensvotum abgesetzt worden. Unmittelbar danach war ein Haftbefehl wegen Korruption gegen ihn erlassen worden. Es gelang ihm gerade noch, von Tripolis wegzufliegen. In der Schweiz hatte er schon früher einmal gelebt.

Zeidans wichtigster Gegenspieler war in den vergangenen Monaten Parlamentspräsident Nuri Abu Sahmein gewesen. Mehrere libysche Kommentatoren äußerten in arabischen Talkshows in der Nacht Zweifel an den Korruptionsvorwürfen gegen den Ex-Regierungschef.

(APA/dpa/Reuters)

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