Gaza: Kairo vermittelte offenbar Waffenruhe

Ein Verletzter wird erstversorgt
Ein Verletzter wird erstversorgtREUTERS
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Nach den schwersten Angriffen auf Israel seit 2012 und heftigen israelischen Gegenschlägen beruhigte sich die Lage Donnerstagnachmittag etwas.

Ägypten hat offenbar erneut zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen vermittelt: Die Regierung in Kairo habe eine ab Donnerstagnachmittag geltende Waffenruhe zwischen beiden Seiten in die Wege geleitet, teilte ein Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad mit.

Für die ägyptische Vermittlerrolle gab es zunächst weder in Jerusalem noch in Kairo eine offizielle Bestätigung. Aber die Raketenangriffe aus der Enklave und israelische Gegenschläge flauten im Laufe des Tages merklich ab. Am Vortag hatte der Islamische Jihad bei den massivsten Angriffen seit Ende 2012 nach eigenen Angaben binnen weniger Stunden 130 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel bombardierte in der Nacht und danach insgesamt 36 Ziele im Gazastreifen. Todespfer gab es weder dort noch in Israel. Allerdings waren am Dienstag durch eine israelische Rakete drei Miglieder des Islamischen Jihad getötet worden.

Cameron: Chance für Frieden nützen

Der britische Premier David Cameron drängte derweil bei einem Besuch in Betlehem die Palästinenser zu Kompromissbereitschaft für einen Friedensschluss mit Israel: „Ich rufe beide Seiten dazu auf, die sich bietende Chance (für Frieden) zu nutzen", sagte Cameron nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Dieser solle sich auf eine Zusammenarbeit mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu einlassen, um bis Ende April eine Rahmenvereinbarung für einen künftigen Friedensvertrag zu erzielen, sagte Cameron.

Eine solche Vereinbarung hatte US-Außenminister John Kerry vorgeschlagen, damit beide Seiten auch nach Ablauf der gesetzten Frist ab Mai noch etwa ein Jahr mehr Zeit für Friedensgespräche haben. Abbas betonte, er habe noch keinen Entwurf der Rahmenvereinbarung erhalten. Die Forderung des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu, dass die Palästinenser Israel als jüdischen Staat anerkennen sollten, lehnte er erneut ab.

(APA/DPA)

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