US-Senat will CIA-Foltermethoden aus Bush-Ära veröffentlichen

Ein ehemaliges, geheimes CIA-Gefängnis im nordöstlichen Polen nahe des Dorfes Stare Kiejkuty.
Ein ehemaliges, geheimes CIA-Gefängnis im nordöstlichen Polen nahe des Dorfes Stare Kiejkuty.(c) REUTERS (� Kacper Pempel / Reuters)
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"Waterboarding", "harsche Verhörmethoden" und geheime CIA-Gefängnisse - über jene Vorfälle in der Amtszeit von Ex-Präsident George W. Bush soll nun die Veröffentlichung von Geheimberichten Klarheit bringen.

Der US-Senat hat für eine teilweise Veröffentlichung von Geheimberichten über Foltermethoden des Geheimdienstes CIA gestimmt. Mit elf zu vier Stimmen votierte der Geheimdienstausschuss am Donnerstag (Ortszeit) dafür, eine Kurzfassung von knapp 500 Seiten des insgesamt 6300 Seiten langen Berichts von der Geheimhaltungspflicht auszunehmen.

Die geschilderten Vorfälle ereigneten sich während der Amtszeit von Ex-Präsident George W. Bush. Der Bericht sorgt seit Wochen für Streit zwischen dem Geheimdienstausschuss des Senats und der CIA. US-Präsident Barack Obama vertritt seit langem die Meinung, dass der Bericht veröffentlicht werden sollte, wie Regierungssprecher Jay Carney am Donnerstag sagte.

Mutmaßliche Terroristen bewusst überbewertet

Der Bericht könnte Klarheit schaffen über jüngste Vorwürfe gegen den mächtigen Geheimdienst. Dieser soll jahrelang die Brutalität seines umstrittenen Verhörprogramms verschleiert haben. Die "Washington Post" hatte unter Berufung auf Regierungsvertreter berichtet, dass die CIA die Bedeutung von verhörten mutmaßlichen Terroristen und potenziellen Verschwörern bewusst überbewertet habe.

"Waterboarding": Ertränken wird simuliert

Es geht in dem Bericht auch um Verhörmethoden in ehemaligen geheimen CIA-Gefängnissen, etwa das "Waterboarding", bei dem Ertränken simuliert wird. Die CIA nennt das "harsche Verhörmethoden", Kritiker sprechen von Folter. Die Methoden waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angewendet worden, geheime Gefängnisse soll es unter anderem in Afghanistan, Ägypten und Polen gegeben haben.

(APA/dpa)

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