25 Ukrainer in Russland wegen angeblicher Terrorpläne in Haft

GREECE EU FOREIGN MINISTERS MEETING
GREECE EU FOREIGN MINISTERS MEETING(c) APA/EPA/SIMELA PANTZARTZI
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Moskau erhebt Vorwürfe gegen ukrainischen Geheimdienst. Wie gestern bekannt wurde, haben die russischen Behörden 25 ukrainische Staatsbürger festgenommen. Sie werden verdächtigt mehrere Anschläge geplant zu haben.

Kiew/Moskau. Russische Behörden wollen ein veritables Anschlagskomplott aufgedeckt haben: Wie gestern bekannt wurde, haben die russischen Behörden 25 ukrainische Staatsbürger festgenommen. Sie werden verdächtigt, für Mitte März mehrere Anschläge geplant zu haben (die freilich niemals stattgefunden haben). Nach Berichten des Fernsehsenders NTV, der im Besitz des Staatskonzerns Gazprom steht, waren Attentate in sieben russischen Regionen – etwa in Rostow, Twer und Wolgograd sowie in den Republiken Kalmykien und Tatarstan – geplant. Drei der Männer sollen laut russischen Angaben Mitglieder der radikalen Organisation Rechter Sektor sein. Die Verhafteten seien geständig und hätten angegeben, ihre Anweisungen vom ukrainischen Geheimdienst, SBU, erhalten zu haben, hieß es in dem NTV-Bericht.

Der Vorwurf der Urheberschaft des SBU an den geplanten Terroranschlägen kommt, nur einen Tag nachdem die ukrainischen Behörden den russischen Inlandsgeheimdienst FSB für die Erschießung von Demonstranten durch Scharfschützen im Februar mitverantwortlich gemacht haben. Der SBU und der Rechte Sektor wiesen die Verdächtigungen zurück.

Hague: „Die Lage bleibt sehr gefährlich“

In der Sache der Sanktionen gegen Russland konnte sich die EU nicht auf einschneidende Wirtschaftssanktionen einigen. Bei einem Treffen der Außenminister gestern in Athen hieß es, der Moment dafür sei noch nicht gekommen. „Aber wir müssen darauf vorbereitet sein, denn die Lage bleibt sehr gefährlich“, so der britische Außenminister William Hague. Die EU hat nach Moskaus Annexion der Krim bisher Einreiseverbote und Kontensperren gegen 33 Russen und Ukrainer beschlossen. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz erklärte, er sehe „keine Notwendigkeit“ für eine weitere Sanktionsstufe. Grund: Es habe zuletzt „erste positive Signale“ aus Moskau gegeben. (som/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2014)

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