Liberale gewinnen Wahl in kanadischer Provinz Quebec

Liberalen-Parteichef Philippe Couillard freut sich mit seinen Anhängern
Liberalen-Parteichef Philippe Couillard freut sich mit seinen Anhängern(c) REUTERS (� Mathieu Belanger / Reuters)
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TV-Prognosen zufolge haben die Liberalen gesiegt, die sich gegen eine Abspaltung Quebecs von Kanada aussprechen.

Bei den Parlamentswahlen in der kanadischen Provinz Quebec haben TV-Prognosen zufolge die Liberalen (PLQ) unter Parteichef Philippe Couillard klar gesiegt. Demnach erzielte die PLQ bei der Wahl am Montag 44 Prozent der Stimmen, die bisher regierende Parti Quebecois (PQ) kam nur auf 27 Prozent. Couillard versicherte am Montagabend bei der Feier des Wahlsiegs in seinem Wahlkreis Saint-Felicien seine "Verbundenheit mit der kanadischen Föderation" und versprach eine "kompetente, integre und transparente Regierung".

Drittstärkste Kraft wurde erneut die konservative Partei Coalition Avenir Quebec mit 17 Prozent vor der linken Partei Quebec Solidaire (QS), die fünf Prozent der Stimmen erhielt.

Kein Referendum über Unabhängigkeit

Der 56-jährige Couillard löst Premierministerin Pauline Marois von der PQ ab, die ein neuerliches Referendum über eine Abspaltung Quebecs von Kanada anstrebte. Die Liberalen lehnen jegliche Unabhängigkeitsbestrebungen dagegen strikt ab. Bisher verfügte die PQ über 54 der 125 Parlamentssitze, die Liberalen hatten 49 Sitze. In Umfragen hatte die PQ zuletzt deutlich hinter den Liberalen gelegen.

Der kanadische Premierminister Stephen Harper beglückwünschte Couillard zu seinem Wahlsieg und erklärte, das Ergebnis zeige klar, dass die Einwohner Quebecs die Idee eines Referendums über die Unabhängigkeit ablehnten. In Quebec war bereits in den Jahren 1980 und 1995 über eine Abspaltung von Kanada abgestimmt worden. Beide Referenden scheiterten jedoch. Auch derzeit lehnen laut Umfragen etwa zwei Drittel der Einwohner eine Unabhängigkeit ab.

Für Marois ist die Niederlage umso bitterer, als sie selbst die Auflösung des Parlaments herbeiführte, um eine parlamentarische Mehrheit zur Durchsetzung von Reformen zu erringen. Nun verlor Marois auch ihr eigenes Mandat. Noch am Montagabend kündigte sie an, den Parteivorsitz niederzulegen. "Ihr versteht, dass ich unter diesen Umständen von meinen Ämtern zurücktrete", sagte Marois bei einem emotionalen Auftritt. Sie war die erste Frau an der Spitze der Provinz.

(APA/AFP)

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