Ukraine: Moskau erkennt Machtwechsel resignierend an

Russische Wahlbeobachter erkennen Juschtschenkos Sieg in der Ukraine an.

Moskau. Zähneknirschend findet sich Moskau mit einem Wahlsieg des oppositionellen Viktor Juschtschenko bei den Wahlen in der Ukraine ab. Die russischen Wahlbeobachter erkannten am Montag den Sieg des Herausforderers von Viktor Janukowitsch an. Die von ihnen aufgedeckten Verletzungen der Wahlregeln könnten das Wahlergebnis nicht in Frage stellen, erklärte der Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation, Alexander Weschnjakow.

Russlands Staatsfernsehen hatte die Wiederholung der Stichwahl in der Ukraine als auch die Stimmauszählung mit einer Reihe kleiner Bosheiten gegen Juschtschenko begleitet. Erste Hochrechnungen, die bereits am späten Sonntagabend einliefen und auf einen Sieg des Oppositionsführers hindeuteten, seien "mit extremer Vorsicht" zu genießen, belehrte Anchorman Sergej Briljow die Zuschauer.

Der Sender hatte Präsident Wladimir Putin bereits bei der Stichwahl am 21. November dazu verführt, Moskaus Wunschkandidaten Janukowitsch noch vor Verkündung des offiziellen Ergebnisses zum "verdienten Sieg" zu gratulieren. Höchst voreilig, was dem Kremlchef sogar aus den eigenen Reihen verhaltene Kritik eintrug.

Um eine solche Blamage diesmal auszuschließen, hatte Putin schon auf der Jahrespressekonferenz die Richtung vorgegeben. Russland werde mit dem Präsidenten zusammenarbeiten, den das ukrainische Volk wählt. Wichtig sei, dass sich in Juschtschenkos Umgebung nicht "anti-russische" Kräfte durchsetzten.

Befürchtungen, die Juschtschenko allein schon mit der Ankündigung ad absurdum führte, sein erster Auslandsbesuch werde ihn nach Moskau führen. Der neue ukrainische Präsident weiß um die notwendigen Beziehungen, die es allein aus wirtschaftlichen Gründen zu pflegen gilt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.