Bush: "Ich war verliebt in Alkohol"

Bush 2007 bei einem alkoholfreien Bier in Deutschland.
Bush 2007 bei einem alkoholfreien Bier in Deutschland.Reuters
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Vorgeworfen wird es ihm schon lange, nun hat er sich erstmals öffentlich dazu geäußert: Bis zu seinem 40. Lebensjahr war US-Präsident Bush alkoholabhängig. Seine angebliche Kokainsucht bestreitet er jedoch weiterhin.

US-Präsident George W. Bush hat zugegeben, bis zu seinem 40. Geburtstag alkoholsüchtig gewesen zu sein. Seine Vergangenheit als Alkoholiker, der einen Baseballclub niederwirtschaftete, wurde ihm während seiner gesamten Amtszeit immer wieder zum Vorwurf gemacht. In einem Interview mit dem Fernsehsender „"ABC" sprach er nun erstmal öffentlich über seine Vergangenheit: "Ich bezweifle, dass ich hier stünde, hätte ich nicht aufgehört Whiskey, Bier und Wein zu trinken."

"Harter und beschwerlicher" Entzug

Als er am Tag nach der Feier anlässlich seines 40. Geburtstages mit einem heftigen Kater aufwachte, habe er beschlossen, dem Alkohol abzuschwören. Den "harten und beschwerlichen" Entzug schaffte er mit Hilfe der Midlands First United Methodist Church, der er sich anschloss. Bush erklärte: "Anders wäre es nicht gegangen."

Bush begründete sein Geständnis mit seiner Vorbildfunktion für junge Menschen. Einem drogensüchtigen Mädchen erklärte er während einer Pressekonferenz, die die jüngste Drogenstatistik unter Teenagern in den USA behandelte: "Dein Präsident hatte die gleiche schwere Entscheidung zu treffen. Ich musste aufhören, denn die Sucht hatte Besitz von mir genommen. Ich war verliebt in Alkohol."

Trunkenheit am Steuer

Bushs Alkoholprobleme wurden bereits 1976 aktenkundig. Damals wurde ihm wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein entzogen. Im Zusammenhang mit George W. Bush und den Drogen gab es seit dem Jahr 1972 einen weiteren Akteneintrag: Damals wurde er wegen Kokainbesitz verurteilt. Noch vor Bushs ersten Wahlkampf im Jahr 1999 ließ sein Vater die Polizei- und Gerichtsakten des Falles vorsorglich verschwinden.

In einer 2004 erschienenen - von Bush nicht authorisierten - Biographie des Bush-Clans lässt die Autorin Kitty Kelley Sharon, die ehemalige Schwägerin des heutigen Präsidenten, zu Wort kommen. Diese enthüllte, dass George W. Bush dem weißen Pulver auch noch im Camp David zusprach, als sein Vater dort residierte - also einige Zeit nach seiner angeblichen Bekehrung zum gottesfürchtigen Abstinenzler Damals dementierten Bushs Sprecher die Kokain-Gerüchte und warfen Sharon Bush vor, sie hätte mit ihren Aussagen im Scheidungsverfahren bessere Alimente herausholen wollen. Im jüngsten Interview wollte Bush dazu keine Stellungnahme abgeben.

Einen Hang zu Drogen und Alkohol scheint es in der gesamten Familie Bush zu geben. Vor allem "First Daughter" Jenna Bush geriet durch ihre Alkoholeskapaden immer wieder in die Schlagzeilen. Und sogar die First Lady Laura Bush, die als gläubige Methodistin ebenfalls für die konservativen Werte Amerikas steht, steht im Verdacht des Drogenkonsums: Sie soll in ihrer Jugend Gras geraucht haben.

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