Terroranschlag in Kurden-Metropole: Schüler getötet

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Ein Attentat in Diyarbakir galt einem Armee-Konvoi. Fünf Menschen starben, mindestens 70 wurden verletzt. Der Sprengsatz wurde per Fernzündung ausgelöst.

Diyarbakir (Reuters). Autos standen lichterloh in Flammen, dazwischen Rettungskräfte und Feuerwehrleute, die versuchten, zu den Verletzten vorzudringen: Chaotische Szenen spielten sich am frühen Donnerstagabend in der Kurden-Metropole Diyarbakir im Südosten der Türkei ab, nachdem in der Nähe einer Schule eine Bombe explodiert war.

Für mindestens fünf Menschen, darunter zwei Schüler und zwei Soldaten, kam jedoch jede Hilfe zu spät. Zudem wurden mindestens 70 Menschen verletzt, darunter viele Schüler. Ihnen hatte die Bombe freilich nicht gegolten. Sie richtete sich gegen einen Militärkonvoi, der gerade vorbeifuhr. Offiziellen Angaben zufolge wurde der Sprengsatz per Fernzündung ausgelöst.

PKK unter Verdacht

Diyarbakir ist die größte Stadt im hauptsächlich von Kurden bewohnten Südosten der Türkei. Dort sind viele türkische Soldaten stationiert, die gegen Rebellen der kurdischen Untergrundorganisation PKK vorgehen. Diese kämpft seit mehr als 20 Jahren für einen kurdischen Staat in dem Gebiet. Nahezu 40.000 Menschen starben bisher in dem Konflikt. Die Behörden vermuteten denn auch die PKK hinter dem jüngsten Anschlag.

Seit die türkische Armee vor kurzem wiederholt PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert hat, wurde vermehrt mit Attentaten gerechnet. Vergangene Woche starb eine Frau bei einem Bombenanschlag in Istanbul, wo ein weiterer Sprengsatz am Mittwoch drei Menschen verletzte.

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