Georgien: Saakaschwili feiert Wiederwahl

AP
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Opposition spricht von Betrug und kündigt weitere Proteste an.

TIFLIS (ag.). Das Rätselraten, ob Georgiens Staatschef Michail Saakaschwili die Präsidentenwahl am Samstag gewonnen hat, dürfte vorbei sein: Nach Auszählung fast aller Wahlzettel stand fest, dass der 40-Jährige 51,7 Prozent erhalten und die Wahl damit in der ersten Runde für sich entschieden hat; Montag fehlten nur noch wenige Wahlzettel von Auslandswählern.

Sonntag hatte es widersprüchliche Angaben über das Resultat gegeben; einige Nachwahlumfragen sahen Saakaschwili auf Platz zwei. Sein stärkster Rivale Lewan Gatschetschiladse kam nach offiziellen Angaben auf 25,4%. Der Führer eines Oppositionsbündnisses spricht weiter von Wahlbetrug.

„Mängel nicht gravierend“

Ausländische Wahlbeobachter sprachen von nur geringfügigen Wahl-Mängeln, die den Ausgang nicht verfälscht hätten. EU-Chefdiplomat Javier Solana gratulierte Georgien zur Wahl; einige Vorfälle sollten aber aufgeklärt werden.

Saakaschwili war bei seiner ersten Wahl im Jänner 2004 als Anführer der „Rosen-Revolution“ gegen den damaligen Präsidenten Schewardnadse mit mehr als 90% gewählt worden. Zuletzt ließ er im Herbst Demonstrationen der Opposition niederknüppeln.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2008)

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