Bush: "Iran ist der Welt-Sponsor Nr. 1 des Terrorismus "

(c) EPA (Shawn Thew)
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Der Iran finanziere weltweit Terroristen und destabilisiere die gesamte Golfregion, sagt der US-Präsident in Abu Dhabi. Auch im Irak sollen sich Anschläge mit Sprengstoff aus dem Iran häufen.

US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag seine Vorwürfe gegen den Iran bekräftigt. Das Land sei der "Welt-Sponsor Nr. 1" des Terrorismus und gefährde die Sicherheit in der Region massiv. Mit hunderten Millionen Dollar finanziere Teheran die Extremisten in aller Welt, sagte Bush in dem arabischen Emirat Abu Dhabi.

Dadurch unterminiere der Iran demokratische Entwicklungen in zahlreichen Ländern wie dem Libanon, in Afghanistan, im Irak oder in den palästinensischen Gebieten. Der Iran destabilisiere zudem die Region mit der Verschleierung seines Nuklearprogramms, meinte Bush. Die USA und ihre arabischen Verbündeten müssten gemeinsam der Gefahr begegnen, "bevor es zu spät ist". Auch Syrien müsse den "Strom der Terroristen" in das Nachbarland unterbinden.

Die USA werfen der iranischen Führung vor, die Befriedungsbemühungen im Irak durch Waffenlieferungen an schiitische Milizen gezielt zu torpedieren. Schiitische Milizen wie die im Iran ausgebildete "Badr-Brigade" des in der irakischen Koalitionsregierung vertretenen "Obersten Islamischen Rates im Irak" (SIIC) (früher SCIRI) von Abdulaziz al-Hakim und die "Mahdi-Armee" des radikalen Predigers Muktada al-Sadr verüben systematisch Rachemorde an Sunniten. Diese stellten unter dem von der US-Armee gestürzten früheren Baath-Regime die Führungskaste, sie fühlen sich im Nachkriegs-Irak an den Rand gedrängt und sind einer der Hauptträger des Aufstands gegen die US-Armee.

Waffen-Schmuggel aus Iran sinkt

Zwar sei der Zufluss von Waffen aus dem Iran insgesamt zurückgegangen, doch habe die Zahl der Anschläge mit Teheran zugeschriebenen EFPs um das Zwei- oder Dreifache zugenommen, sagte Petraeus. EFP ist die Abkürzung für "Explosively Formed Penetrator", ein militärischer Fachbegriff für Sprengsätze, die die Panzerung von Fahrzeugen durchdringen können.

Solche Bomben haben den Tod von zahlreichen US-Soldaten verursacht. Die Ursache für die Zunahme sei noch nicht klar, so der General. Im Irak gebe es inzwischen deutliche Fortschritte bei der Stabilisierung des Landes, nachdem noch vor einem Jahr der "politische Kollaps" gedroht habe, sagte Bush in Kuwait.

Dank der neuen US-Strategie sei die Gewalt im Irak "deutlich zurückgegangen". Zuvor hatte er sich von dem Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak, General David Petraeus, und dem US-Botschafter in Bagdad, Ryan Crocker, über den neusten Stand der Lage informieren lassen. Petraeus berichtete vor Reportern in Camp Arifjan von einer starken Zunahmen von Anschlägen mit iranischen Sprengsätzen im Irak in den vergangenen Tagen.

Die UN-Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) und der Iran haben unterdessen sich auf eine vierwöchige Frist geeinigt, binnen derer alle offenen Fragen über das iranische Atomprogramm geklärt werden sollen. IAEA-Chef Mohamed ElBaradei habe bei seinem Besuch in Teheran am Freitag und Samstag mit der iranischen Führung einen entsprechenden Arbeitsplan vereinbart, erklärte die IAEA am Sonntag in Wien. Die Abmachung ElBaradeis mit dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, und Präsident Mahmoud Ahmadinejad sehe einen "Abschluss in den nächsten vier Wochen" vor. (APA/Red.)

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