Iran: "Trinker" zum Tode verurteilt

(c) Die Presse (Fabry Clemens)
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Im Iran wurde ein 22-Jähriger zum Tode verurteilt, weil er mehrfach gegen das Alkoholverbot verstoßen hat. Die Zahl der Hinrichtungen im Iran steigt.

Im Iran ist ein 22-Jähriger zum Tode verurteilt worden, weil er mehrmals Alkohol getrunken hat. "Mein Mandant hat zum vierten Mal zu Hause Alkohol getrunken und anschließend in den Straßen randaliert, bis er verhaftet wurde", erklärte der Verteidiger des Mannes gegenüber der iranischen Studentennachrichtenagentur ISNA.

Im Iran herrscht ein striktes Alkoholverbot. Beim ersten Verstoß dagegen drohen Auspeitschungen, Geld- oder Haftstrafen. Beim vierten Mal kann die Todesstrafe verhängt werden. Iranischen Rechtsexperten zufolge wird dieses Urteil in solchen Fällen allerdings nur selten vollstreckt.

Der Verteidiger des "Trinkers" erklärte, sein Mandant habe gestanden und Reue zum Ausdruck gebracht. Er kann nun innerhalb von 20 Tagen gegen das Urteil berufen.

Striktes Vorgehen gegen "Unmoral"

Die iranische Führung hat im Juli vergangenen Jahres ein strikteres Vorgehen gegen "unmoralisches Verhalten" beschlossen. Seither steigt die Zahl der Hinrichtungen. Europäische Regierungen und Menschenrechtsgruppen haben das Vorgehen der iranischen Führung immer wieder scharf kritisiert.

Der Iran hat laut amnesty international eine der höchsten Hinrichtungszahlen weltweit. Nach dem islamischen Rechtssystem der Sharia können Mord, Ehebruch, Vergewaltigung, bewaffneter Überfall, Gotteslästerung und Drogenhandel mit dem Tod durch den Strang bestraft werden.

(APA/Red.)

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