Zwischenfall: Russische Bomber überflogen US-Flugzeugträger

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US-Jagdbomber haben zwei russische Langstrecken-Bomber abgedrängt, die den Flugzeugträger "USS Nimitz" in niedriger Höhe überflogen.

US-Kampfflugzeuge haben zwei russische Langstreckenbomber abgedrängt, die sich ungewöhnlich nahe an den amerikanischen Flugzeugträger "USS Nimitz" herangewagt hatten. Wie das Pentagon am Montag in Washington mitteilte, hatte sich eine russische Tupolew 95 der USS Nimitz gleich zwei Mal in einer Höhe von nur rund 600 Metern genähert und diese zumindest einmal überflogen.

Vier US-Jagdbomber vom Typ F-18 seien daraufhin aufgestiegen, um die russischen Maschinen von ihrem Kurs abzubringen. Sie geleiteten die Tupolews weg von der USS Nimitz. Der Vorfall im westlichen Pazifik südlich von Japan ereignete sich demnach bereits am Samstag in der Früh. Zu einer weiteren Eskalation sei es aber nicht gekommen, hieß es.

Ähnlicher Zwischenfall im Juli 2004

Der jüngste Zwischenfall dieser Art liegt fast vier Jahre zurück. Im Juli 2004 überflog ein russisches Kampfflugzeug den Flugzeugtraäger USS Kitty Hawk.

Die USS Nimitz hatte sich während des neuen Zwischenfalls nach US-Angaben auf einer Routinepatrouille befunden und kehrte am Montag in ihren japanischen Hafen Sasebo zurück.

Tupolew Tu-95

Die Tupolew Tu-95 ist ein russischer Langstreckenbomber. Der erste Prototyp der Tu-95 flog erstmals am 12. November 1952. Der NATO-Codename für die Turboprop-Maschine lautet Bear (engl.: Bär). Einziger Exportkunde der Tu-95 ist die indische Marine.

In jüngster Zeit waren die Spannungen zwischen den USA und Russland gestiegen, nicht zuletzt wegen der Pläne der USA zur Aufstellung eines Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach am Freitag von einem "neuen Wettrüsten", auf das sein Land mit einer Aufrüstung seiner Armee reagieren werde.

Auch in japanischen Luftraum eingedrungen

Ebenfalls am Samstag in der Früh war nach japanischen Angaben ein russisches Kampfflugzeug kurzzeitig in den japanischen Luftraum eingedrungen. Nachdem die TU-95 für drei Minuten südlich von Tokio die japanische Lufthoheitszone verletzt habe, seien 22 japanische Kampfflugzeuge aufgestiegen und hätten den russischen Bomber wieder aus dem japanischen Luftraum heraus geleitet, teilte das Außenministerium in Tokio mit.

Japan legte Protest beim russischen Botschafter in Tokio ein. Die russische Luftwaffe wies die Vorwürfe zurück. (Ag.)

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