Deutlich mehr Bootsflüchtlinge in Griechenland

APA (Archiv/epa)
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Die Zahl der auf Booten via Türkei nach Griechenland fliehenden Menschen ("Boat People") hat sich im vergangenen Jahr fast vervierfacht. Rund 13.000 Flüchtlinge wurden laut Statistik des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) für 2007 auf den drei großen Inseln der Ostägäis - Samos, Lesbos und Chios - aufgegriffen. In Spanien und Italien waren die Flüchtlingszahlen hingegen rückläufig.

Die Flüchtlinge stammen großteils aus dem Irak, Afghanistan und Somalia. Im Jahr 2006 waren es in Griechenland nur 3.500 gewesen. Waren in Spanien 2006 noch 32.000 westafrikanische Bootsflüchtlinge, im Besonderen auf den Kanarischen Inseln, aufgegriffen worden, so sank die Zahl nach UNHCR-Angaben im Vorjahr auf 18.000 Flüchtlinge. Im Zeitraum Jänner-Februar 2008 kamen 800 Flüchtlinge an, im Vergleichszeitraum 2007 waren es 1.200.

Auch in Italien verringerte sich die Zahl der nordafrikanischen "Boat People" im Jahr 2007 von 22.000 auf 19.900. Allerdings könnte es heuer wieder zu einer gegenläufigen Entwicklung kommen. Auf der Insel Lampedusa sind in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits vier Mal so viele Flüchtlinge angekommen als im Vorjahr: 2.200 im Vergleich zu 500 im Jänner-Februar 2007.

In Malta hingegen blieb die Bootsflüchtlingszahl in den Jahren 2006 und 2007 konstant bei 1.800. Ein Großteil der auf der Mittelmeer-Insel landenden Flüchtlinge stammt aus Ostafrika.

Ein großes Problem stellen laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat immer noch die Todesopfer bei den illegalen Einwanderungsversuchen dar. Im vergangenen Jahr hätten von 29.500 Bootsflüchtlingen über 1.400 Männer, Frauen und Kinder aus Somalia die jemenitische Küste nicht lebend erreicht. Auch zwischen den Inseln Griechenlands und an der türkischen Ägäis-Küste seien im Jahr 2007 rund 360 Menschen ertrunken.

(APA)

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