US-Diplomaten: »Israel schuld am Scheitern«

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NETANJAHU(c) APA/DRAGAN TATIC
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US-Diplomaten werfen Israel in seltener Härte die Sabotage der Friedensgespräche mit Palästina vor.

Washington/Tel Aviv. Die USA geben Israel in ungewohnter Deutlichkeit die Schuld am Scheitern der Friedensgespräche mit den Palästinensern. „Es gibt viele Gründe für den Fehlschlag der Friedensbemühungen, aber das israelische Volk sollte die bittere Wahrheit nicht ignorieren, dass die Hauptsabotage von den Siedlungen ausging“, werden US-Diplomaten in der Zeitung „Yediot Ahronot“ zitiert. Die Diplomaten waren an den neun Monate langen Gesprächen beteiligt und dürften mit dem Einverständnis ihrer Vorgesetzten an die Öffentlichkeit gegangen sein. Einzig ihre Namen wollten sie nicht publik machen.

Während Palästinenserpräsident Abbas zahlreiche Konzessionen gemacht habe – so habe er einem demilitarisierten Staat sowie den von den USA vorgeschlagenen Grenzen zugestimmt –, habe sich Israels Regierungschef Netanjahu nur einen „Inch“ (einen Zoll breit) bewegt – und zudem die Pläne für 14.000 neue Siedlerwohnungen vorangetrieben. US-Außenminister John Kerry hat zwar von Fortschritten gesprochen, eine Pause der Verhandlungen aber als das „derzeit Beste“ bezeichnet. US-Präsident Obama hatte Mitte der Woche mangelnden Willen auf beiden Seiten als Grund für das Scheitern genannt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2014)

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