Inselstreit: USA und Japan üben heftige Kritik an China

Chinas stellvertretendem Stabschef Wang Guanzhong (re.) musste sich einige Kritik von US-Verteidigungsminister Chuck Hagel (li.) anhören.
Chinas stellvertretendem Stabschef Wang Guanzhong (re.) musste sich einige Kritik von US-Verteidigungsminister Chuck Hagel (li.) anhören.(c) REUTERS/Pablo Martinez Monsivais/Pool
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Japan will Vietnam und die Philippinen unterstützen. China drang angeblich erneut in japanische Hoheitsgewässer ein.

Im Streit mit China um Territorialansprüche im Südchinesischen Meer bekommen die Nachbarländer mächtige Rückendeckung aus den USA und Japan. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel warf China Destabilisierung in der Region vor.

"Die USA werden nicht wegschauen, wenn jemand die fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung herausfordert", sagte er am Samstag bei der Sicherheitskonferenz "Shangri-La-Dialog" in Singapur. Eine Rede von Chinas stellvertretendem Stabschef Wang Guanzhong stand für Sonntag auf dem Programm der Konferenz.

Die USA bezögen keine Position im Streit um die Inseln, sagte Hagel. "Aber wir sind klar gegen Einschüchterung, Nötigung und Androhung von Gewalt, um Ansprüche zu unterstreichen."

Japan unterstützt Philippinen und Vietnam

Japans Regierungschef Shinzo Abe hatte China am Vorabend auch in die Schranken verwiesen. Niemand dürfe Territorialansprüche mit Gewalt durchsetzen, sagte er, ohne China beim Namen zu nennen. Japan werde der philippinischen Küstenwache zehn Patrouillenboote liefern, Vietnam werde auch unterstützt. Beide Länder protestieren seit Monaten gegen Chinas Vorstöße in ihre Küstengewässern.

Am Samstag meldete die japanische Küstenwache, China sei erneut mit zwei Schiffen in die Zwölf-Meilen-Zone vor den Senkaku-Inseln eingedrungen. Es handle sich bereits um den zwölften derartigen Zwischenfall seit Jahresbeginn. Die unbewohnte Inselgruppe wird von Tokio kontrolliert. Aber auch China beansprucht die Inseln für sich, die es Diaoyu nennt. Diese liegen in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden größere Öl-und Gasvorkommen vermutet.

China-Vietnam-Beziehungen "freundlich"

Vietnams Verteidigungsminister Phung Quan Than lobte am Samstag Abes "aktiven Beitrag zur Friedenssicherung". Er forderte China auf, seine im Mai installierte Ölplattform bei den umstrittenen Paracel-Inseln vor Zentralvietnam abzubauen. Die Plattform war der Auslöser schwerer chinesenfeindlicher Ausschreitungen in Vietnam. Dennoch nannte der Minister die Beziehungen zu China "freundlich, trotz einiger Reibereien und Meinungsverschiedenheiten".

"Abe verletzt den Geist des Friedens, der internationalem Recht zugrunde legt", zitierte die staatliche chinesische Agentur Xinhua einen Experten der Universität der Volksarmee, Xu Qiyu. Abe suche nur Ausreden, um kaum verschleierte nationale Interessen durchzusetzen. Japan streitet mit China ebenfalls um Inseln.

Hagel will enger mit China zusammenarbeiten

Hagel warb gleichzeitig für engere Kooperation, auch mit China. "Wir müssen enger zusammenarbeiten, um uns gegen Nordkoreas destabilisierende Provokationen und Atom- und Raketenprogramme zu wappnen, die die regionale Stabilität und Chinas eigene Interessen bedrohen", sagte Hagel.

Der Shangri-La-Dialog wird zum 13. Mal vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in Singapur organisiert. Er bringt Verteidigungsminister und Sicherheitsexperten aus mehr als zwei Dutzend Ländern zusammen. Es geht vor allem um Herausforderungen in Asien.

(APA/dpa/AFP)

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