Spanier für Abstimmung über Staatsform

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Knapp die Hälfte der Spanier würde eine Monarchie unter dem neuen König Felipe VI. unterstützen.

Eine Mehrheit von 62 Prozent der Spanier tritt für eine Abstimmung über die künftige Staatsform ein. Ein klares Ergebnis würde diese aber nicht bringen. Laut einer von der Zeitung "El Pais" am Sonntag veröffentlichten Umfrage würde knapp die Hälfte eine Monarchie unter dem neuen König Felipe VI. unterstützen, 36 Prozent wollen künftig in einer Republik leben. Der Rest ist unentschlossen.

Zuletzt hatten nach der am 2. Juni angekündigten Abdankung von König Juan Carlos am Samstagabend in Madrid Tausende für die Einführung einer Republik (wie schon in den Jahren 1873-74 und 1931-39) demonstriert.

Der 46-jährige Kronprinz Felipe wird vermutlich am 19. Juni den Thron besteigen. Vorher müssen das Abgeordnetenhaus und der Senat ein Gesetz verabschieden, mit dem die Abdankung von Juan Carlos gebilligt wird. Die gilt aber als Formsache.

Der 75-jährige Juan Carlos hat die Thronübergabe an seinen Sohn offenbar über einen längeren Zeitraum vorbereitet, berichtete die Tageszeitung "El Mundo" unter Verweis auf Vertraute des Königs. So soll der Monarch bereits vor Monaten gesagt haben: "Ich möchte nicht, dass mein Sohn dahinwelkt wie Prinz Charles in Großbritannien." Felipe selbst habe ihn aber nie gebeten sein Amt abzugeben.

Unterdessen hat der katalanische Regierungschef Artur Mas angekündigt, dass er doch an der geplanten Amtseinführung von Felipe VI. teilnehmen wird. Er werde dies aus "Respekt vor den Institutionen" machen, obwohl Katalonien vom spanischen Staat "schlecht behandelt wird".

An sich hatte der konservativ-nationalistische Politiker seine Anwesenheit bei der Zeremonie infrage gestellt, weil er vom 16. bis 21. Mai in den USA unterwegs ist. Mas will am 9. November ein Referendum abhalten, bei dem die 7,5 Millionen Katalanen über eine mögliche Loslösung von Spanien abstimmen sollen. Für die gesamtspanische Regierung in Madrid ist dies verfassungswidrig.

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