Islamisten bereiten Angriff auf Samarra vor

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Regierung in Bagdad hat Verteidigungsplan erstellt. Kurdische Peschmerga-Einheiten planen Offensive.

Die Offensive der islamistischen Milizen in Richtung Bagdad schreitet voran. Offenbar planen die Kämpfer des "Islamischen Staats im Irak und der Levante" (Isil), die der sunnitischen Glaubensrichtung angehören, einen Angriff auf Samarra, eine der wichtigsten Pilgerstätten der Schiiten. Laut Augenzeugen zogen die Isil-Kämpfer am Freitag in dem Gebiet "zahllose" Fahrzeuge zusammen. Bewaffnete seien im Norden, Osten und Südosten von Samarra, 110 Kilometer nördlich von Bagdad, aufmarschiert.

Die irakische Armee ist indessen mit Angriffen auf gleich mehreren Fronten konfrontiert. Laut Polizei lieferten sich die irakische Armee und Aufständische Kämpfe bei der rund 100 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt Mukdadiya. Die irakische Regierung kündigte derweil einen Verteidigungsplan für die Hauptstadt an.

Kurdische Gegenoffensive

Im Nordosten läuft währenddessen eine Gegenoffensive der Kurden. Kurdische Peshmerga-Einheiten brachten die Bezirke Saadiya und Jalula unter ihre Kontrolle. Mit der Begründung, sie befürchteten einen Angriff der Isil-Kämpfer, hatten sie zuvor bereits die Stadt Kirkuk in ihre Gewalt gebracht. Die autonome Kurdenregion im Norden des Irak erhebt schon seit langem Anspruch auf die ölreiche Gegend um Kirkuk.

In Bagdad rechnet die Bevölkerung seit Tagen mit einem Einmarsch der Islamisten. Die Straßen waren am Freitag weitgehend menschenleer. Aus insgesamt drei Richtungen trafen Nachrichten über ein Vordringen der Aufständischen ein - aus der Provinz Anbar im Westen, aus der Provinz Salaheddin im Norden und aus der Provinz Diyala im Osten. Der Direktor des Instituts für Militäranalyse im Nahen Osten und am Golf, Riad Kahwaji, schätzte die Zahl der kampfbereiten Jihadisten in den Regionen nördlich von Bagdad auf zwischen 10.000 und 15.000.

(APA/AFP)

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