Ukraine: Militär meldet Abschuss russischer Drohne

Ukraine: Militär meldet Abschuss russischer Drohne
Ukraine: Militär meldet Abschuss russischer Drohne APA/EPA (VALENTINA SVISTUNOVA)
  • Drucken

Die Drohne habe die Grenzregion Lugansk ausspioniert, heißt es. Merkel und Hollande telefonierten unterdessen mit Putin und Poroschenko.

Moskau/Kiew. Die bis heute, Montag, vereinbarte Waffenruhe in der Ostukraine ist am Wochenende mehrmals gebrochen worden. Prorussische Separatisten sollen nach Angaben aus Kiew einen Armeeposten nahe Slawjansk angegriffen haben. Drei Soldaten starben. Die Separatisten warfen hingegen den Regierungstruppen einen Bruch der Waffenruhe vor. „Von unserer Seite wird das Feuer nicht eröffnet." Schließlich wurde auch der Abschuss einer russischen Drohne gemeldet. Der unbemannte Flugkörper habe am Sonntagnachmittag die Grenzregion Lugansk ausspioniert, als ihn die ukrainische Luftabwehr zum Absturz brachte berichtete Militärexperte Dmitri Tymtschuk in Kiew.

Der große Lichtblick des Wochenendes war die Freilassung eines OSZE-Teams. Die Vierergruppe wurde am Samstagabend von schwer bewaffneten Männern zu einem Hotel in der Stadt Donezk gebracht worden. Das Beobachtungsteam, das aus OSZE-Mitarbeitern aus Deutschland, Russland, den Niederlanden und Spanien bestand, war am 29. Mai in der Region Luhansk in Gefangenschaft geraten. Am Freitag hatten die Separatisten bereits ein anderes OSZE-Team freigelassen.
Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier lobte Moskaus Rolle bei den Bemühungen um die Freilassung der Beobachter: „Die russische Regierung hat ihren Anteil daran, dass es dazu gekommen ist." Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande würdigten am Sonntag in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko „konkrete Fortschritte bei der Stabilisierung der Sicherheitslage".

Die Freilassung der OSZE-Beobachter war eine der Forderungen, die der EU-Gipfel am Freitag erhoben hatte. Außerdem verlangten die Staats- und Regierungschefs die Rückgabe von Grenzübergängen an ukrainische Behörden sowie die Zustimmung zu einem Überwachungsmechanismus der Waffenruhe. Hollande und Merkel bekräftigten nach Angaben des ?lysée-Palasts in dem zweistündigen Telefonat, dass auch die anderen Forderungen bis heute, Montag, erfüllt werden müssten.
Die EU hat Russland mit härteren Sanktionen gedroht, wenn es nicht mehr unternimmt, um die Kämpfe zu stoppen.

Zugleich ist Frankreich weiter gewillt, Moskau in einem Milliardendeal zwei Kriegsschiffe vom Typ Mistral zu verkaufen. Bereits heute, Montag werden 400 russische Marinesoldaten zum Training an den Hubschrauberträgern in Frankreich erwartet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.