Berlin: Flüchtlingsprotest auf Fernsehturm beendet

Mit Bannern protestierten die rund 35 Flüchtlinge am Berliner Fernsehturm.
Mit Bannern protestierten die rund 35 Flüchtlinge am Berliner Fernsehturm.(c) Reuters (THOMAS PETER)
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Die Polizei hat am Mittwoch eine friedliche Aktion von rund 35 Menschen beendet. Die Flüchtlinge hatten am Berliner Fernsehturm für Bleiberecht demonstriert.

Die Berliner Polizei hat eine Protestaktion von Flüchtlingen auf dem Berliner Fernsehturm nach mehreren Stunden beendet. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte, wurden die rund 35 Flüchtlinge am Vorabend "teilweise herausgetragen, teilweise sind sie freiwillig gegangen". Gegen 22.00 Uhr sei die Aktion beendet gewesen.

Die Flüchtlinge waren am Donnerstagnachmittag mit regulären Tickets zur Panorama-Plattform gefahren und blieben dort, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und für ein Bleiberecht zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei hatte der Betreiber des Fernsehturms zunächst gemeinsam mit Beamten versucht, die Flüchtlinge zum Gehen zu bewegen. Ein Flüchtling sei darauf eingegangen. Da die anderen die Plattform nicht verlassen wollten, machte der Betreiber Hausfriedensbruch geltend, sagte der Sprecher. Daraufhin hätten rund 100 Beamte die Flüchtlinge herausgetragen oder -begleitet. Die Polizei stellte die Personalien der Protestteilnehmer fest und entließ sie anschließend.

"Von Behörden nicht ernst genommen"

Laut Polizei handelte es sich bei den Flüchtlingen vor allem um Menschen, die in anderen Bundesländern als Berlin registriert sind. Sie hätten gegen die Residenzpflicht protestiert, also die Verpflichtung, in der Region zu bleiben, wo sie gemeldet sind, und sie hätten ein Bleiberecht in Deutschland gefordert. Die Flüchtlinge selbst nannten in einer Pressemitteilung vom Mittwoch als Grund für die Protestaktion, sie seien bisher von den Behörden "nur ausgelacht und nicht ernst genommen" worden.

Nach Medienberichten kamen die Flüchtlinge "aus dem Bereich des geräumten Protestcamps" am Kreuzberger Oranienplatz sowie von einer früheren Kreuzberger Schule, die jahrelang besetzt gewesen war. Im Fall der Schule hatten sich Flüchtlinge und Bezirksamt in der vergangenen Woche nach einem langwierigen Polizeieinsatz friedlich geeinigt.

(APA/AFP)

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