Gazastreifen: Erneut Tote bei israelischen Luftangriffen

Luftangriffe auf Gazastreifen: Mindestens 16 Palästinenser getötet
Luftangriffe auf Gazastreifen: Mindestens 16 Palästinenser getötet APA/EPA/MOHAMMED SABER
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Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Beginn der Offensive ist auf 121 gestiegen.

Die israelische Luftwaffe hat die fünfte Nacht in Folge Ziele im Gazastreifen angegriffen und dabei mindestens 16 weitere Palästinenser getötet. Nach palästinensischen Angaben wurde am frühen Samstagmorgen unter anderem der Sitz einer Wohlfahrtsorganisation für Behinderte getroffen, dabei sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein.

Kuwait beantragte wegen der "Verschlimmerung der Lage" eine Dringlichkeitssitzung der arabischen Außenminister. Die israelischen Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Offensive "Schutzrand" begonnen, um einen massiven Raketenbeschuss militanter Organisationen aus dem Gazastreifen zu stoppen. Am Samstag früh wurden neben der Wohlfahrtsorganisation in Beit Lahiya auch Ziele in Jebaliya im Norden des Küstenstreifens, in Deir al-Balah weiter südlich sowie in Gaza-Stadt wurden getroffen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte. Auch eine Moschee sei beschossen worden. Mit den 16 neuen Opfern stieg die Zahl der getöteten Palästinenser damit seit Dienstag auf 121.

Durch den fortdauernden Raketenbeschuss palästinensischer Extremisten wurden am Freitag mehrere Israelis verletzt, aber niemand getötet. Erstmals seit Beginn des jüngsten Konflikts war am Freitag auch ein Geschoß aus dem Libanon im Norden Israels eingeschlagen, hatte allerdings keine Schäden angerichtet.

"Kein Druck kann Israel daran hindern, Terroristen zu bekämpfen"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erteilte Rufen der USA, der EU, der UNO und der Arabischen Liga nach einer Waffenruhe am Freitag eine klare Abfuhr. "Kein internationaler Druck" könne Israel daran hindern, "die Terroristen zu bekämpfen", sagte er vor Journalisten. Die Armee mobilisierte inzwischen 33.000 Reservisten für eine etwaige Bodenoffensive.

Auch die radikalislamische Hamas lehnt Gespräche über eine Feuerpause bisher kategorisch ab. Sie und andere militante Organisationen feuerten seit Dienstag 520 Mörsergranaten und Raketen auf israelische Ziele. 140 weitere Geschoße wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen, wie das Militär mitteilte.

Nach ergebnislosen Sitzungen des UN-Sicherheitsrates beantragte Kuwait am Freitagabend eine Dringlichkeitssitzung der Außenminister der Arabischen Liga. Das Treffen werde vermutlich am Montag stattfinden, sagte ein Vertreter der Liga. Die USA hatten am Freitag angeboten, ihre Verbindungen in Nahost für die Vermittlung einer Waffenruhe zu nutzen. Ägypten hatte kurz zuvor seine Bemühungen wegen der "Sturheit" der Konfliktparteien für gescheitert erklärt.

(APA/AFP)

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