Nikos Maziotis ist für den Anschlag auf die US-Botschaft 2007 verantwortlich. Nach diesem Erfolg wird sich die Polizei nun verstärkt der Fahndung nach weiteren Terroristen zuwenden.
Athen. Panikszenen im touristischen Athener Zentrum: Ein Mann läuft an den besetzten Tischen der Gyros- und Souflaki-Lokale auf dem Monastiraki-Platz vorbei, zwei Polizisten in Zivil verfolgen ihn. Er schießt, und im nächsten Moment bricht die Hölle los. Tische werden umgeworfen, Touristen, Polizisten, Kellner, alles sucht Schutz vor den Kugeln. Nach einigen Sekunden ist der Spuk vorbei, schockierte Touristen können nicht glauben, was ihnen gerade zugestoßen ist.
Sie wurden Zeugen der Verfolgung und Festnahme von Nikos Maziotis, dem meistgesuchten griechischen Terroristen, Chef der Organisation Revolutionärer Kampf. Die Polizei wusste seit einiger Zeit, dass sich Maziotis in Athen aufhielt, eine Polizistin der Antiterroreinheit erkannte und stellte ihn. Beim Schusswechsel wurde ein Polizist schwer und ein australischer sowie ein deutscher Tourist leicht verletzt. Die Polizei gab nur einen einzigen Schuss ab, der Maziotis in die rechte Schulter traf.
Die Organisation Revolutionärer Kampf war von 2003 bis 2010 aktiv, auf sein Konto geht eine Reihe von Anschlägen, etwa ein Raketenangriff auf die Athener US-Botschaft im Jahr 2007. 2010 wurden Maziotis und seine Gefährtin Pola Roupa gefasst, konnten jedoch aufgrund eines Justizfehlers wieder untertauchen. Die Untersuchungshaft ging vor Prozessabschluss zu Ende, sie wurden auf freien Fuß gesetzt. Nach Roupa und anderen Mittätern wird intensiv gefahndet.
Nach diesem Erfolg wird sich die Polizei nun verstärkt der Fahndung nach weiteren Terroristen zuwenden, wie Savvas Xiros vom „17. November“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2014)