Fischer plant Iran-Reise im September

INTERVIEW MIT BP FISCHER
INTERVIEW MIT BP FISCHER(c) APA (ROLAND SCHLAGER)
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Österreichs Bundespräsident will Teheran noch vor Ende der bis 24. November verlängerten Atomverhandlungen besuchen.

Wien. Bundespräsident Heinz Fischer will gegebenenfalls auch noch vor Abschluss der Atomverhandlungen nach Teheran reisen. Das erfuhr „Die Presse" aus iranischen Quellen. Der zweitägige Besuch soll am Samstag, den 6. September, starten. Ob Fischer eine Wirtschaftsdelegation mitnimmt, ist noch nicht klar. Die Präsidentschaftskanzlei war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In den Abendstunden erklärte die Fischers Sprecherin Astrid Salmhofer der "Presse", es habe zwar Gespräche gegeben, einen konkreten Termin könne sie aber nicht bestätigen.

Außenminister Sebastian Kurz war Ende April in Teheran, unter anderem auch, um eine Visite des Staatsoberhaupts vorzubereiten. Heinz Fischer erwägt schon seit Längerem einen Iran-Trip. Dem Vernehmen nach drängten ihn vor allem die USA zuzuwarten, bis eine Lösung im Atomstreit mit der Islamischen Republik gefunden sei.

Ursprünglich hätte eine Einigung bis 20. Juli erzielt werden sollen. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verkündete jedoch in der Nacht auf Samstag in Wien eine Verlängerung der Frist und des Genfer Zwischenabkommens bis 24. November. „Wir haben greifbare Fortschritte erreicht, aber es gibt immer noch Differenzen in einigen Kernfragen, weswegen wir mehr Zeit brauchen", sagte Ashton in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem iranischen Außenminister, Javad Zarif. Sie hoffe auf ein Abkommen zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

„Diplomatie braucht Zeit", kommentierte US-Außenminister Kerry, der vergangene Woche im Wiener Palais Coburg direkt mit seinem iranischen Amtskollegen verhandelt hatte. Es liege ein Entwurf für ein Abkommen vor, der die Hauptprobleme behandle, aber es gebe immer noch eine Reihe von Lücken. Der Iran werde bis 24. November Zugang zu weiteren 2,8 Milliarden Dollar eingefrorener Guthaben erhalten. Im Gegenzug habe der Iran zugesagt, einen Teil seines auf zwanzig Prozent angereicherten Urans zu verdünnen. Die Sanktionen, so Kerry, blieben jedoch aufrecht.

Es spießt sich vor allem bei der Frage der Uran-Anreicherung. Darauf wiesen sowohl Frankreichs Chefdiplomat Laurent Fabius als auch Irans Vize-Außenminister Abbas Araqchi hin. Hoch angereichertes Uran kann für Atombomben verwendet werden. (cu, APA)

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