Israel: Hamas plant "Mega-Anschlag" durch Tunnel

Israelischer Soldat in einem entdeckten Hamas-Tunnel.
Israelischer Soldat in einem entdeckten Hamas-Tunnel.(c) EPA (Jack Guez)
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Im Nahost-Konflikt kommt es jetzt doch zu keiner neuen Waffenruhe. Israel erteilt dem Hamas-Vorschlag eine Absage. Die Hamas verletzte die von ihr selbst angekündigte Feuerpause, so Israels Netanyahu.

Israel will vorerst keine neue 24-stündige Waffenruhe ausrufen. Die radikal-islamische Hamas verletze die von ihr am Sonntag angekündigte Feuerpause selbst, sagte Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem Interview des US-Senders CNN auf die Frage, ob Israel die von der Hamas vorgeschlagene 24-stündige Waffenruhe akzeptieren werde. "Wir werden alles notwendige tun, um unser Volk zu schützen."

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte die Feuerpause angekündigt, nachdem Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen in Reaktion auf Raketenbeschuss radikaler Palästinenser wieder aufgenommen hatte. Von 13.00 Uhr (MESZ) an wollten die verschiedenen palästinensischen Fraktionen ihre Angriffe stoppen, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri am Sonntag in Gaza. "Als Reaktion auf eine Intervention der Vereinten Nationen und in Anbetracht der Lage unserer Bevölkerung sowie aus Anlass des Endes des Fastenmonats sind alle Fraktionen des Widerstands übereingekommen, eine 24-stündige Feuerpause zu unterstützen", sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhr.

"Mega-Anschlag durch die Tunnel"

Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas indes die Planung eines verheerenden Anschlags auf israelische Zivilisten durch die Tunnel im Grenzgebiet vor. Der israelische Geheimdienstminister Juval Steinitz bestätigte am Sonntag entsprechende Medienberichte: "Wir hatten Informationen zu Vorbereitungen eines Mega-Anschlags durch die Tunnel."

Israelische Medien hatten von angeblichen Plänen der Hamas berichtet, am jüdischen Neujahrsfest Rosh Hashana im September Hunderte bewaffnete Kämpfer durch mehrere Tunnel gleichzeitig auf israelisches Gebiet zu schicken. Die Informationen, die sich nicht unabhängig überprüfen ließen, basieren demnach auf den Aussagen von Hamas-Mitgliedern, die Israels Armee während der gegenwärtigen Offensive im Gazastreifen festgenommen habe.

Ziel: So viele Tote wie möglich

Ziel des Anschlags sei es gewesen, in mehreren israelischen Ortschaften gleichzeitig so viele Menschen wie möglich zu töten oder in den Gazastreifen zu verschleppen, hieß es in den Berichten. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat die Armee mehrere Dutzend Tunnel gefunden und zerstört. Viele davon führten aus palästinensischen Wohnvierteln auf israelisches Gebiet.

Gaza-Konflikt

Im Gaza-Konflikt wurden bisher 1047 Palästinenser getötet, mehr als 6000 wurden verletzt. Unter den Opfern sind viele Kinder. Auf israelischer Seite kamen 42 Soldaten und drei Zivilisten um. Nach andauerndem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hatte Israel am 8. Juli mit Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen begonnen, ehe am 17. Juli Panzer einrückten.

(APA/Reuters/dpa)

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