Russischer Botschafter gibt Sanktionen keine Erfolgsaussicht

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Russland werde die Sanktionen verkraften, sagte Netschajew. Und russische Sperren von Obst- oder Milchimporten habe es immer schon gegeben.

Der russische Botschafter in Österreich, Sergej Netschajew, billigt den Sanktionen der USA und der EU gegen sein Land - verhängt im Zuge der Ukraine-Krise - keine großen Erfolgsaussichten zu. "Wenn es darum geht, unsere Innen- und Außenpolitik zu ändern, dann ist das eine utopische Aufgabe", so der Botschafter am Freitag in einem Interview im Abendjournal vom ORF-Radiosender Ö1.

Von dritter Seite - den USA - werde wohl das Ziel verfolgt, die "Verzahnung zwischen Russland und der Europäischen Union zu schwächen". Da gehe es um ein geopolitisches Projekt, vermutete der Botschafter. Die Beziehungen zwischen Russland und Österreich seien sehr gut, versicherte Netschajew unter Verweis auf die seiner Ansicht nach derzeitig vorherrschende "Hysterie und Auge um Auge, Zahn um Zahn-Politik". Aber man sehe, wer von den EU-Ländern besonders eifrig Sanktionen vorantreibe. Russische Sperren von Obst- oder Milchimporten habe es auch früher gegeben, nicht aus politischen, "aber aus objektiven sanitären Gründen. Das politisieren wir nicht, das widerspricht auch WTO-Regeln".

Langfristig würden die Sanktionen Russland sogar nützen: "Wir sind natürlich ein starkes Land und eine starke Wirtschaft, wir werden die Sanktionen verkraften. Wenn wir etwas brauchen, können wir auf anderen Märkten suchen. Wir gehen davon aus, dass wir wirtschaftlich stärker und selbstständiger aus den Sanktionen herauskommen", sagte der Botschafter.

(APA)

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