Russische Militärhilfe für Donezk

Zakharchenko, prime minister of the self-proclaimed 'Donetsk People's Republic', attends a news conference in Donetsk
Zakharchenko, prime minister of the self-proclaimed 'Donetsk People's Republic', attends a news conference in DonetskREUTERS
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Separatistenführer Sachartschenko gab an, dass Moskau rund 1200 geschulte Soldaten sowie Kriegsmaterial schicken werde. Kiew hingegen spricht von einer Panik unter den Separatisten.

Angesichts des Vorrückens der ukrainischen Armee auf Donezk steigt offenbar die Nervosität in der separatistischen Führung. Bei einer Sitzung vor Kampfgenossen sprach der selbst ernannte Premier Alexander Sachartschenko von einem Korridor, über den aus Russland Militärtechnik und Kämpfer eintreffen sollten.

„Es bewegen sich 150 Einheiten an militärischem Gerät, darunter 30 Panzer und 120 gepanzerte Mannschaftstransporter, sowie 1200 Soldaten, die vier Monate lang auf dem Gebiet der Russischen Föderation geschult wurden“, kündigte er an. Sie würden sich in einem entscheidenden Moment am Kampf beteiligen. Die Russische Föderation hat stets abgestritten, die Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Sachartschenkos Mitteilung, die auf dem TV-Kanal „Noworossija“ ausgestrahlt wurde, könnte ein Durchhaltesignal an die eigenen Kämpfer sein. Denkbar wäre auch, dass die Donezker Separatisten angesichts ihrer misslichen Lage Russland verstärkt zum Handeln aufrufen wollen.

Der Sprecher von Kiews „Antiterroroperation“, Andrij Lysenko, berichtete dagegen von Panik unter den Separatisten. Söldner seien auf der Flucht aus Donezk und Horliwka, teils mit falschen ukrainischen Pässen. Die Separatisten äußerten sich dagegen kaum zur militärischen Lage. Sachartschenko erklärte in Donezk, Soldaten der ukrainischen Armee desertieren in Scharen und würden in die Reihen seiner Kämpfer übertreten.

Für die Verteilung von Hilfsgütern in der Ostukraine hat Russland eine Waffenruhe im Krisengebiet gefordert. Die Sicherheit der Mission des Roten Kreuzes müsse unverzüglich gewährleistet werden, teilte das Außenministerium in Moskau am Samstag mit.

Halb leer. Der ukrainischen Regierung warf Russland vor, die Abwicklung der Hilfsaktion zu stören und zu verzögern. Rund 280 Lastwagen mit etwa 2000 Tonnen Waren stehen seit Donnerstag vor der Grenze zum Krisengebiet, einige der LKW sind aber halb leer. Ukrainische Beamte sollen die Lieferung kontrollieren, bevor das Rote Kreuz sie an die Bevölkerung verteilt. Am Samstagabend wurde dann von einer Einigung über die Inspektion des Konvois berichtet.

(Red.)

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