Hilfskonvoi drang in Ukraine ein

ITAR TASS LUGANSK REGION UKRAINE AUGUST 22 2014 Trucks of a Russian convoy carrying humanitaria
ITAR TASS LUGANSK REGION UKRAINE AUGUST 22 2014 Trucks of a Russian convoy carrying humanitaria(c) imago/ITAR-TASS (imago stock&people)
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Russland setzt Hilfslieferung ohne gänzliche Kontrolle durch das Rote Kreuz fort.

Moskau. Der seit Tagen angehaltene russische Hilfskonvoi hat Freitagmittag die Grenze zur Ukraine ohne Erlaubnis aus Kiew überquert. Ziel ist die heftig umkämpfte Stadt Lugansk. Seit Wochen gibt es dort kein Wasser mehr und nur noch unregelmäßig Strom. Eskortiert wird der Konvoi laut Augenzeugen von prorussischen Separatisten. „Alle Entschuldigungen, warum die dringend benötigte humanitäre Hilfe aufgehalten werden müsse, sind erschöpft. Solch offensichtliche Lügen und eine derartige Willkür sind nicht länger zu ertragen“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Russland habe sich entschlossen zu handeln.

Tagelang waren die 287 Lastwagen, die laut russischen Angaben rund 2000 Tonnen Hilfsgüter geladen haben, an der russisch-ukrainischen Grenze gestrandet. Kiew fürchtete eine verborgene Militärinvasion, verlangte Garantien aus Moskau und eine Zertifizierung der Ladung durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Schließlich wurde aber nur ein Teil der Lastwagen von den Zollbehörden und dem IKRK kontrolliert. Die Regierung in Kiew ist vom friedlichen Auftrag des Konvois nach wie vor nicht überzeugt. Allerdings kündigte sie an, den Konvoi nicht anzugreifen.

„Sanktionen beenden“

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat unterdessen ein sofortiges Ende der Sanktionen gegen Russland gefordert. Österreich müsse sich auf seine Neutralität besinnen – wie in Zeiten von Bruno Kreisky – und dürfe „bei dieser Kriegstreiberei nicht mehr mitmachen“, sagte Strache. Er zog auch einen Grund der Sanktionen, den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs durch russische Separatisten, in Zweifel. Durch die EU und die USA werde der Konflikt immer mehr zugespitzt. (bös)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2014)

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