Donezk: Separatisten führten gefangene Soldaten vor

Dutzende festgenommene Männer wurden von den Einwohnern als "Faschisten" beschimpft.

Prorussische Separatisten haben dutzende gefangene ukrainische Soldaten öffentlich in der ostukrainischen Großstadt Donezk vorgeführt. Die bei der Offensive der Regierungsarmee gegen die Aufständischen gefangen genommenen Soldaten wurden am Sonntag auf den zentralen Leninplatz gebracht, wo Einwohner sie mit Rufen wie "Faschisten! Faschisten!" beschimpften, wie Reporter berichteten.

Die Zurschaustellung erfolgte am Unabhängigkeitstag, der in der Hauptstadt Kiew mit einer großen Militärparade gefeiert wurde. Im Osten der Ukraine kämpfen die Regierungstruppen seit Monaten gegen einen Aufstand prorussischer Separatisten. Besonders im Fokus stehen die Rebellenhochburgen Donezk und Luhansk (Lugansk), wo es immer wieder Tote gibt.

Spital in Donezk beschädigt

Bei den Gefechten in der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk ist am Sonntag auch ein Spital beschädigt worden. An der Leichenhalle und an zwei Gebäuden des Kalinina-Krankenhauses seien Schäden entstanden, so Korrespondenten der Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP). Nach Angaben mehrerer Klinikmitarbeiter wurde aber niemand verletzt. Dutzende Patienten waren vorsorglich in den Keller gebracht worden.

Am Sonntag in der Früh hatte es in Donezk mehrere heftige Explosionen gegeben. Die seit Monaten andauernden Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Aufständischen im Osten der Ukraine rückten in den vergangenen Tagen immer näher an die Innenstadt von Donezk heran. Am Samstag waren in der Industriestadt, in der vor dem Konflikt eine Million Menschen lebten, nach Angaben der Stadtverwaltung drei Zivilisten getötet worden.

(APA/Reuters/AFP)

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