Zeman lobt Chinas Menschenrechtspolitik

Chinas Vizepremier Zhang Gaoli zu Gast bei Präsident Zeman am Prager Hradschin
Chinas Vizepremier Zhang Gaoli zu Gast bei Präsident Zeman am Prager Hradschinimago/CTK Photo
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Eine chinesische Delegation bekundete in Prag Interesse am Ausbau tschechischer Atomkraftwerke.

Das bekommt ein chinesischer Politiker von einem westeuropäischen Kollegen selten zu hören: Tschechiens Präsident Milos Zeman hat am Freitag China für seine Menschenrechtspolitik gelobt. Zeman machte die Bemerkungen anlässlich des Besuches einer chinesischen Delegation, der unter anderem Vizepremier Zhang Gaoli angehörte.

Menschenrechte gebe es nicht nur im Bereich der politischen Freiheitsrechte, sondern auch bei wirtschaftlichen und sozialen Rechten: „Und gerade in diesem Bereich hat China einen großen Fortschritt getan, sodass eine ganze Reihe von Leuten aus der Armut befreit wurde“, sagte Zeman.

Bereits fünf Bewerber für Temelin-Ausbau

Ein wichtiges Thema der Gespräche war der Ausbau der tschechischen Atomkraftwerke Temelin und Dukovany, an dem sich auch China beteiligen will. 2015 wird mit einem neuen Auswahlverfahren für den Ausbau Temelins und eventuell auch Dukovanys gerechnet, wie aus den Erklärungen tschechischer Politiker und Energieexperten hervorgeht. Die ursprüngliche Ausschreibung für Temelin war im April aus Rentabilitätsgründen aufgehoben worden.
Die Zahl der Bewerber um den etwa 200 Mrd. Kronen (7,20 Mrd. Euro) schweren Auftrag ist mit der chinesischen Ankündigung auf fünf gestiegen.

Schon im Juli hatte der staatliche südkoreanische Konzern KEPCO Interesse bekundet. Außerdem wird davon ausgegangen, dass sich auch die drei Teilnehmer der ersten Ausschreibung erneut bewerben würden - der US-japanische Konzern Westinghouse, das tschechisch-russische Konsortium MIR1200, bestehend aus Skoda JS und Rosatom, und auch die französische Areva, die jedoch vom Temelin-Betreiberkonzern CEZ 2012 aus dem Verfahren ausgeschlossen wurde, weil sie die Bedingungen nicht erfüllt haben soll.

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