Greenpeace warnt vor Atomunglück durch Kämpfe

Ein Warnschild im AKW Tschernobyl.
Ein Warnschild im AKW Tschernobyl.(c) REUTERS (� Gleb Garanich / Reuters)
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Das Atomkraftwerk Saporoschje aus Sowjetzeiten sei nur unzureichend gegen einen Beschuss geschützt. Umweltschützer: "Panzerbrechende Waffen können die Hülle durchschlagen".

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht in den Kämpfen in der Ostukraine eine wachsende Gefahr für ein Atomkraftwerk in der Region. Die Front verläuft etwa 200 Kilometer vom AKW Saporoschje entfernt, dessen aus Sowjetzeiten stammende Reaktoren nur unzureichend gegen Beschuss geschützt seien.

"Es gibt in der Region viele panzerbrechende Waffen, die diese Hülle durchschlagen können", sagte Tobias Münchmeyer, Atomexperte von Greenpeace, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Auch ein Angriff auf die Stromversorgung oder das Stromnetz könne durch den Ausfall der Kühlung verheerende Folgen haben, wie das Beispiel Fukushima gezeigt habe.

GRS: "Noch keine Beunruhigungen"

Die Ukraine leidet noch heute unter den Folgen der Atomkatastrophe von Terschnobyl. Nach der weißrussischen Grenze kam es am 26. April 1986 in dem Kraftwerk zu einer Kernschmelze. Doe Stadt Prypjat, dessen 50.000 Einwohner damals komplett evakuiert wurden, ist bis heute unbewohnbar.

Die deutsche Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) beobachtet die Entwicklung nach eigenen Angaben sehr genau und stehe in engem Austausch mit den Behörden in der Ukraine. Es gebe aber zurzeit "keine Informationen, die Anlass zu konkreten Beunruhigungen geben", teilte die GRS nach Angaben der Zeitung mit.

(APA/dpa/Red.)

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