Irakische und kurdische Truppen haben eine Offensive zur Befreiung der belagerten Stadt begonnen - und erhalten dabei Unterstützung aus der Luft.
Irakische Truppen sind am Sonntag nach eigenen Angaben in die belagerte Stadt Amerli im Norden des Landes vorgedrungen. "Unsere Truppen sind nach Amerli eingedrungen und haben die Belagerung durchbrochen", sagte Armeesprecher Kassem Atta am Sonntag. Ein Behördenvertreter aus der Region und ein Kämpfer, der die Stadt gegen die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) verteidigt hatte, bestätigten die Angaben.
Die irakische Armee hatte am Samstag gemeinsam mit schiitischen und kurdischen Milizen eine Offensive zur Befreiung von Amerli gestartet. Die USA unterstützten dies durch Luftschläge gegen IS-Kämpfer in der Gegend, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte. Außerdem hätten Flugzeuge aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien Hilfslieferungen für die Bewohner von Amerli abgeworfen.
Die mehrheitlich von schiitischen Turkmenen bewohnte Stadt wird seit mehr als zwei Monaten von den Jihadisten belagert, die Anfang Juni weite Teile des Nordirak in ihre Gewalt gebracht hatten. Tausenden Bewohnern fehlt es an Wasser und Lebensmitteln, im Fall einer Eroberung droht ihnen nach Einschätzung der UNO wegen ihres schiitischen Glaubens ein Massaker.
Neuer Selbstmordanschlag
Im Kampf gegen IS gewinnen die Kurden langsam an Boden zurück. Die kurdischen Peschmerga-Einheiten rückten nach Angaben eines Sprechers am Samstag auf die Stadt Zumar im Nordirak vor. Sollte es gelingen, diese zu kontrollieren, würde das dabei helfen, die Regionen Rabia und Sinjar von IS zurückzuerobern, sagte er.
Ebenfalls am Samstag kam es in der Stadt Yussufiya 15 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad zu einem Selbstmordanschlag, bei dem mindestens elf Menschen getötet wurden. Polizeikreisen zufolge fuhr ein mit Sprengstoff beladenes Auto an einer Kontrollstelle auf andere Fahrzeuge auf.