Ebola: Pfleger in Liberia streiken für mehr Schutz

Die Elfenbeinküste hatte am 22. August ihre Landesgrenzen nach Guinea und Liberia geschlossen.
Die Elfenbeinküste hatte am 22. August ihre Landesgrenzen nach Guinea und Liberia geschlossen.(c) APA/EPA/AHMED JALLANZO (AHMED JALLANZO)
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In Liberias größtem Krankenhaus sind Krankenhauspfleger in einen Streit getreten. Sie fordern mehr Lohn und besseren Schutz gegen das Ebola-Virus.

Krankenschwestern und Pfleger in Liberias größtem Krankenhaus sind in einen unbefristeten Streik für mehr Lohn und besseren Schutz vor dem Ebola-Virus getreten. Sie würden erst wieder zurückkehren, wenn sie mit Schutzanzügen ausgerüstet seien, sagte der Sprecher der Streikenden am John F.Kennedy-Hospital in Monrovia, John Tugbeh, am Montagabend.

Seit Beginn der Epidemie hätten sich viele Ärzte und Mitarbeiter des Krankenhauses infiziert, weil sie ungeschützt mit den Patienten gearbeitet hätten. Die Krankenhausverwaltung äußerte sich zunächst nicht zu den Arbeitsniederlegungen.

Wegen der Gefahr für das medizinische Personal war die Klinik bereits im Juli zeitweise geschlossen worden. Ein längerer Streik dürfte den Kampf des westafrikanischen Landes gegen das tödliche Virus aber stark beeinträchtigen. An dem Erreger, der über Körperflüssigkeiten übertragen wird, sind bereits mehr als 1.500 Menschen gestorben, darunter allein 700 in Liberia. Rund zehn Prozent der Opfer waren Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern.

Hinkonvois dürfen wieder nach Guinea

Nach Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss die Regierung der Elfenbeinküste unterdessen, die Grenzschließungen zu den Ebola-Ländern Guinea und Liberia etwas zu lockern. Hilfskonvois könnten ab sofort über "humanitäre Korridore" in die betroffenen Nachbarstaaten fahren, kündigte der Nationale Sicherheitsrat in einer am Abend im Fernsehen verlesenen Erklärung an.

Die Elfenbeinküste hatte am 22. August ihre Landesgrenzen nach Guinea und Liberia geschlossen, um sich vor einer Ausbreitung des Erregers zu schützen. Diese und ähnliche Maßnahmen werden von der WHO abgelehnt, da die Epidemie schon jetzt der Wirtschaft und den sowieso schwachen Gesundheitssystemen der betroffenen Länder stark zusetzt.

(APA/AFP)

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