IS veröffentlichten am Samstag ein Video, das die Tötung des Briten David Haines zeigt. Das britische Außenministerium bestätige die Echtheit.
Nach zwei US-Journalisten hat die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) einen britischen Entwicklungshelfer exekutiert. Die Extremisten veröffentlichten am Samstag ein Video, das die Tötung der Geisel David Haines durch einen Vermummten zeigen soll. Der britische Premier David Cameron bestätigte die Ermordung und bezeichnete sie als Akt "des absolut Bösen". Das Video ist nach Angaben des britischen Außenministeriums wohl echt. "Alle Zeichen deuten darauf hin, dass es authentisch ist", teilte das Ministerium am Sonntag in London mit.
Der IS hatte mehrfach mit der Ermordung Haines gedroht. Er sei nun als Vergeltung enthauptet worden, weil sich der britische Premierminister Cameron an der US-geführten Koalition gegen den IS beteilige, sagte der Vermummte in dem Video mit dem Titel "Eine Botschaft an die Alliierten der USA".
"Sie sind freiwillig in eine Koalition mit den USA eingetreten, genau wie es Ihr Vorgänger Tony Blair getan hat", sagt der Mann, der Englisch mit einem britischen Akzent sprach. Cameron sei "einem Trend unter britischen Premierministern gefolgt, die keinen Mut haben, den USA 'Nein' zu sagen". Die Beteiligung an der Koalition werde die Briten in "einen weiteren blutigen und nicht zu gewinnenden Krieg ziehen". Der Vermummte drohte an, eine weitere britische Geisel namens Alan Henning zu töten.
Der britische Regierungschef teilte über Twitter mit, dass London alles tun werde, "um diese Mörder dingfest zu machen".
Haines wurde im März 2013 nach Syrien verschleppt
Der in Schottland geborene Haines wurde im März 2013 in Syrien verschleppt. Der 44-Jährige zweifache Vater arbeitete für die internationale Hilfsorganisation Agency for Technical Cooperation and Development (Acted). Zuvor war er auf dem Balkan, in afrikanischen Staaten und im Nahen Osten als Hilfsmitarbeiter im Einsatz.
Haines ist das dritte westliche Opfer der Extremisten, das vor laufender Kamera umgebracht wurde. Am 19. August hatte der IS ein Video ins Netz gestellt, das die Ermordung des US-Journalisten James Foley zeigte. Am 2. September folgte ein Video mit der Ermordung des vor einem Jahr in Nordsyrien verschleppten US-Reporters Steven Sotloff.
US-Präsident Barack Obama hat sich dem Druck der Jihadisten bisher nicht gebeugt. Er kündigte am Mittwoch an, die Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak zu verstärken und auch auf Syrien auszuweiten. Die USA bemühen sich überdies, möglichst viele arabische und europäische Länder in eine Koalition einzubinden.
(APA/AFP/Reuters/dpa)