Nach einer Ausgangssperre ergreift das westafrikanische Land neue Maßnahmen, um die Epidemie einzudämmen.
Kurz nach einer landesweiten Ausgangssperre in Sierra Leone hat die Regierung 1,2 Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt, um die Ebola-Epidemie in den Griff zu bekommen. Die Maßnahme gelte für drei Bezirke und zwölf Stammesgebiete, sagte Präsident Ernest Bai Koroma in einer Fernsehansprache. "Port Loko, Bombali und Moyamba werden mit sofortiger Wirkung isoliert."
Bis zum Sonntag galt im ganzen Land eine Ausgangssperre, bei der 30.000 Helfer von Tür zu Tür zogen und mindestens 150 neue Fälle der tödlichen Krankheit entdeckten. Zwei östlichen Bezirke standen bereits unter Quarantäne. Mit den neuen Maßnahmen kann sich nun mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung des Landes nicht frei bewegen.
Nach Liberia sind Sierra Leone und Guinea am schwersten von der Ebola-Epidemie betroffen. In Guinea habe sich die Lage laut Regierungsangaben stabilisiert. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in den drei westafrikanischen Staaten seit Dezember 2013 mehr als 2.800 Menschen an der Seuche gestorben. Bei der Krankheit leiden die Infizierten an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Gegen Ebola existieren bisher keine Medikamente.
(APA/AFP)