Allianz und Kurden koordinieren Angriffe gegen IS in Kobane

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Jihadisten schicken Verstärkung aus einzelnen Provinzen nach Kobane. Indes bestätigt die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte das Fortsetzen der Angriffe auf die türkische Grenze.

Im Kampf um die nordsyrische Stadt Kobane haben Kurden die Jihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiter zurückgedrängt. Die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) hätten dabei ihre Angriffe gemeinsam mit der internationalen Allianz gegen den IS koordiniert, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Demnach habe die Allianz anhand von YPG-Informationen zwei gezielte Luftschläge gegen IS-Stellungen im Osten von Kobane geflogen. YPG-Einheiten hätten sich zugleich schwere Gefechte im Norden nahe dem Grenzübergang zur Türkei sowie im Süden der umzingelten Stadt geliefert. Kobane wird seit über einem Monat von IS-Kämpfern belagert. Die Enklave wird von einer unabhängigen kurdischen Regierung verwaltet, YPG-Einheiten verteidigen die Stadt. Zuletzt waren IS-Jihadisten bis in die Ostbezirke der Stadt vorgedrungen.

Grenzübergang zur Türkei unter Beschuss

Aus den Provinzen Aleppo und Raka würden IS-Kämpfer, Munition und Ausrüstung nach Kobane geholt, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag. Die Jihadisten hätten am Freitag zudem einen erneuten Angriff auf den Grenzübergang zur Türkei im Norden der Stadt gestartet. Dabei hätten sie 28 Mörsergranaten abgefeuert. Diesen Informationen zufolge kontrolliert die IS-Miliz derzeit etwa die Hälfte der Stadt.

Der kurdische Aktivist Idriss Nassen bestätigte die neue Offensive des IS auf den Grenzübergang. Bei heftigen Gefechten mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) seien in der Nacht auf Samstag mehrere IS-Kämpfer getötet worden, sagte Nassen. Er berichtete zudem von mehreren nächtlichen Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition. Laut der Beobachtungsstelle flog die Allianz auch Angriffe auf IS-Stellungen im Dorf Ain Issa in der Provinz Raka. Die Provinz ist eine Hochburg der Jihadisten, die seit Monaten weite Gebiete im Norden Syriens kontrollieren.

(APA/DPA/AFP)

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