Kaukasus: Russen setzen sich dauerhaft in Georgien fest

Armee errichtet außerhalb der abtrünnigen Provinzen feste Kontrollpunkte.

Gori/Tiflis/Crawford (ag.). Von wegen Abzug: Die russische Armee richtet sich zur Verärgerung des Westens offensichtlich auf eine längere Militärpräsenz im georgischen Kerngebiet ein. Wie der Generalstab am Freitag mitteilte, würden die Kontrollpunkte in einer Pufferzone rund um die abtrünnige Provinz Südossetien auf Dauer geschaffen. Auch außerhalb der ebenfalls abtrünnigen Provinz Abchasien wird seit Freitag eine Pufferzone mit Kontrollposten eingerichtet.

Abgesehen davon scheinen die Russen keine übermäßige Eile an den Tag zu legen: Der Abzug gehe nur im „Schneckentempo“ vor sich, meinte US-General Jon Craddock, Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa, am Freitag in Tiflis.

Ärger über Nato-Manöver

Moskau hat derweil ein Nato-Manöver kritisiert, zu dem ein Flottenverband aus deutschen, polnischen und spanischen Kräften am Donnerstag im Schwarzen Meer eingetroffen ist: „Diese Aktionen dienen nicht ernsthaft der Stabilisierung der Lage in der Region“, sagte Vize-Generalstabschef Anatoli Nogovizyn. Laut Nato habe das Manöver nichts mit der aktuellen Lage im Kaukasus zu tun, sondern sei bereits seit einem Jahr geplant gewesen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2008)

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